Folge 22 - Faszination Schiffsmodellbau mit Wolfgang Wurm

Shownotes

In dieser Folge sprechen Daniel, Nils und Gast Wolfgang Wurm über Schiffsmodellbau. Wolfgang, erfahrener Modellbauer und Autor, berichtet über seine Karriere und Spezialisierung auf den Maßstab 1:200. Sie diskutieren den Einsatz von PE-Teilen und 3D-Druck sowie die Realitätsnähe von Modellen. Wolfgang erklärt seine Techniken zur Alterung und Detailarbeit, darunter Pre-Shading, Airbrushing und Rosteffekte. Er betont die historische Genauigkeit und teilt Tipps für effizientes Arbeiten. Zudem sprechen sie über die psychologischen Aspekte des Modellbaus und die Bedeutung von Motivation. Abschließend wird die Leistungskurve im Alter und die Faszination für die Titanic thematisiert.

Wichtige Infos und Links zur Episode:

Internationales Maritimes Museum Hamburg: https://www.imm-hamburg.de/

Wolfgangs Instagram Kanal: https://www.instagram.com/scaleships_ww/

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Intro Musik: Evgeni Razmanov from Pixabay

Wir freuen uns von euch zu hören und hoffen ihr hattet Spaß bei der Folge.

Transkript anzeigen

Daniel: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Abenteuer Modellbau. Ich bin der Dani und wie immer ist der Nils dabei. Heute haben wir endlich noch mal einen Gast dabei. Nämlich wir sprechen heute über das Thema Schiffe und ich könnte mir da wirklich keinen besseren Gast vorstellen als den Wolfgang. Wolfgang ist 56 Jahre und hat schon eine große Historie an Schiffsmodellbauten hinter sich.

Biberhunter: Guten Tag!

Daniel: Der Mann, der nicht nur alle seine Schiffsmodelle in einem Museum ausgestellt hat, was glaube ich keiner so irgendwie von sich behaupten kann. Nebenbei ist er auch noch Autor in der Modell -Fan. Ja, herzlich willkommen Wolfgang.

Wolfgang Wurm: Hallo und herzlich willkommen aus Österreich.

Daniel: Ja, das kann man doch so lassen.

Biberhunter: Jetzt kommt Intro Musik.

Wolfgang Wurm: Okay.

Biberhunter: Okay, also ich übernehme. Okay. So, wir haben Juni, wir nehmen die Juni -Folge auf. Wie Daniel schon sagte, nicht alleine. Der Wolfgang Wurm ist dabei. Wir freuen uns sehr, dass das geklappt hat. The Abenteuer Modell Go... Abenteuer Modell Go goes international. Das erste Mal...

Wolfgang Wurm: Wenn man Österreich als international betrachtet. Danke schön für die Einladung, ist mir eine Freude und eine Ehre dabei zu sein. Ich bin auch ein bisschen nervös, das allererste Mal, aber das kriegen wir schon hin.

Daniel: Ja.

Daniel: Das kriegen wir hin ja. Spätestens nach so einer Dreiviertelstunde kehrt Ruhe ein.

Wolfgang Wurm: Hehehehehe hehehehe he

Biberhunter: Wir freuen uns wirklich sehr. Daniel sagte schon, deine Modelle sind ausgestellt, ich glaube in Hamburg im Museum. Das wird uns auf jeden Fall interessieren. Da kannst du gleich gerne was zu sagen. Aber wenn du magst, kannst du dich gerne mal vielleicht selber mit eigenen Worten ein bisschen vorstellen. Deine Vita Richtung Modellbau.

Wolfgang Wurm: So ist es ja.

Daniel: Wie kam es überhaupt dazu Schiffe zu bauen?

Wolfgang Wurm: Ja gerne. Wie kam es überhaupt dazu Schiffe zu bauen? Ja mal ganz kurz zu meiner Person. Ich bin wie gesagt 56, lebe in Attersee in Österreich, bin Vater von drei erwachsene Töchtern und mittlerweile auch schon Großvater von drei Jungs, was mich sehr beschäftigt mittlerweile. Vom Beruf bin ich Und da geht es jetzt auch ein bisschen in die Modellbauwelt fast schon hinein. Von Beruf bin ich Industriedesigner. Seit 26 Jahren selbstständig. Da geht es Produktentwicklung und ein klassisches Tool im Industriedesign ist tatsächlich auch Modellbau. Das muss man sich jetzt nicht so vorstellen wie der Plastikmodellbau. Hat natürlich eine gewisse Verwandtschaft. In der Produktentwicklung bauen wir auch gerne mal Modelle, die dann den Kunden den Entwurf sozusagen im besten Sinne des Wortes und im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar machen.

Daniel: Es ist nicht heute, dass sehr viel einfach nur digital gemacht wird mit CAD.

Wolfgang Wurm: Ja klar, das hat sich natürlich verändert. In meiner Frühzeit gab es noch gar keinen Computer in dieser Branche. Da haben wir tatsächlich alles selbst gebaut, alle Modelle entwickelt. Natürlich ist jetzt mehr der Schwerpunkt im CAD und viele Modelle werden dann einfach ganz banal gedruckt, 3D gedruckt. Ich mache aber trotzdem immer noch gerne klassischen... Modellbau per Hand, weil auch da die, wie soll ich sagen, die Formfindung ist ein ganz anderer Prozess. Also du kannst das dann auch im Entstehen begreifen und ich schneide da noch ein bisschen weg und mache da noch ein bisschen dran. Gerade bei Dingen, die dann der Konsument in der Hand halten soll, ist es schon sehr gut oft, das Ding auch manuell zu entwickeln. Irgendwann geht es dann sowieso ins CAD und dann wird es Prototypen gedruckt. Also das ist eine, wie gesagt jetzt beruflich schon eine gewisse Vorbelastung von mir, aber ich bin natürlich auch, hab den klassischen Modellbauwerdegang, wie so viele vermutlich, möglicherweise so viele in meinem Alter, groß geworden mit der väterlichen Modelleisenbahn. Ich glaube das Thema Modelleisenbahn, ich habe es jetzt bei einem vorhergehenden Beitrag gehabt, ist natürlich in der heutigen Zeit ein bisschen vom Aussterben bedroht, wie ich denke. Das heißt da hat man erste Berührungspunkte mit Fallerhäuschen und so. Dann erste

Daniel: wie Nils glaube ich auch.

Wolfgang Wurm: erste Modellflugzeuge zum Geburtstag geschenkt bekommen und mit Uhu aus der Tube zusammengeklebt. Als Jugendlicher dann doch komplexere Modelle. Da habe ich mich auch mal an dem einen oder anderen Panzer -Diorama versucht. Das war die große Zeit von Verlinden damals, der das Dioramen -Thema groß gemacht hat. Mit dem bin ich auch ein bisschen groß geworden. Dann das Schicksal, das jeder Modellbauart vermutlich auch mal durchmacht, die große Pause.

Daniel: Ja, da haben wir schon ein bisschen drüber diskutiert, ob das normal ist. Du hattest die Pause, Nils hatte die Pause und er hatte im Nachhinein gesagt so, dann, ich glaube, jeder macht mal irgendwie so eine große Pause. Wann machst du denn deine? Ich denke so, fuck, vielleicht hab ich zu spät angefangen. Nein, ich hab ganz old school, ich hab weder, also so meine großen Hobbies sind irgendwie so Gaming und Modellbau. Weder irgendjemand aus meiner Familie hat's groß gemacht, weder groß mit Zocken.

Wolfgang Wurm: Hattest du keine Pause?

Wolfgang Wurm: Hm.

Daniel: noch Modellbau, nichts kam irgendwie, was so in die Wiege gelegt wurde. Ich hab einfach irgendwann 2019 angefangen, ich kaufe jetzt mal ein Modell, wollte ich ja schon immer mal ausprobieren. Und ab da bin ich hängen geblieben, also so total untypisch irgendwie. Deswegen weiß ich nicht, vielleicht kann ich mich die Pause drücken, das wäre schön.

Wolfgang Wurm: Hehehe

Biberhunter: Wie gesagt, ich hab dir schon gesagt, ne, also nur weil du jetzt spät angefangen hast, heißt das nicht, dass die Pause nicht kommt, ne? Pause reden wir auch von zehn Jahre plus. Und wenn das bei euch mal mit Familie passieren sollte, dann kommt die Pause von alleine.

Daniel: Ja, das glaube ich auch.

Wolfgang Wurm: Also bei mir hat sie dann massiv zugeschlagen, eigentlich. Während des Studiums, dann Militär eigentlich, Militär wahrscheinlich war die große Zesurstudium, dann kommen die Kinder hausbauen beruflich, Familienvater, da war es vorbei. Wobei, latent hat mich das Thema natürlich immer interessiert, man lässt es einem nie los, aber die Zeit hat man dann einfach nicht mehr und man gewöhnt sich es dann vermutlich auch ab. 2012, wenn ich mich richtig erinnere, war dann tatsächlich wieder so ein Erweckungserlebnis. Ich war einfach irgendwo mal in einem Spielwagengeschäft und da zieht es mich trotzdem immer wieder in die Spielwarenabteilung und dort habe ich mir dann einen Revell -Bausatz gekauft, ganz spontan, das war die Iwo Jima in 1 zu 350. Habe ich mir selbst zu Weihnachten geschenkt.

Daniel: War dein erstes Schiff?

Wolfgang Wurm: Das war mein... Ja, wie gesagt, in der Frühzeit habe ich auch mal eine Tierpiz zusammengeklebt mit Uhu und nicht bemalt. Also, jugendzünden, ich war jung und brauchte das Geld. Breiten wir den Mantel des Schweigens darüber. Aber dann habe ich mir diese Iwo Jima gekauft.

Biberhunter: Anders halt.

Daniel: Daher kommt da der Ausdruck irgendwie zusammengedengelt.

Wolfgang Wurm: Und dann hat es mich über die Weihnacht feiertage in den Bastelkeller gezogen und bin nicht mehr rauf gekommen. Das hat mich dann wirklich gepackt das Virus und ich muss auch sagen für so dieses erste Modell nach so einer langen Pause braucht man nicht verstecken. Hab es auch schon mit Airbrush gemacht und habe erste Alterungstechniken ausprobiert. Und ja, das war die Initialzündung. Dann ist es Schlag auf Schlag weiter gegangen.

Daniel: auch für das erste modell wurde das ist jetzt ewig pause ich fange wieder an und das war erstaunlicherweise recht gut ich sag einfach mal wenn man sich gut vorbereitet sich wissen aneignet viel liest viel guckt auf youtube wie machen es andere oder sowas und sich damit auseinandersetzt und konzentriert das dann macht dann wird das schon irgendwie gut ich glaube so dieses grundding hat wenig irgendwie so mit fingerfertigkeit zu tun Das kommt dann vielleicht, wenn du irgendwie einen Pontos -Bausatz aus PE zusammendängelst, da muss man schon mit der Pinzette gut umgehen können. Aber ein Modell passabel aussehen zu lassen, mit, ich sag mal 2012, da waren die Modell -Bausätze auch schon mal relativ gut, das kriegt man mit guter Vorbereitung und Equipment und Wissen eigentlich hin.

Biberhunter: Ich würde trotzdem behaupten, da gehört eine gewisse Portion Talent dazu, weil ich hab's in meinem Anfang jetzt nach der Pause auch gemerkt, wo ich das erste Mal nach YouTube Tutorials gearbeitet habe, wo ich dann gemerkt, oder ich hab erst gedacht, okay, ich hab jetzt gesehen, wie er es macht, dann krieg ich's ja auch hin. Aber wenn du dann das erste Mal wirklich selber den Pinsel anlegst, dann merkst du halt schnell nur einmal gesehen, heißt das nicht, dass es jetzt klappt. Also so ein bisschen Talent, glaube ich, gehört da schon zu.

Daniel: Klar.

Wolfgang Wurm: Ja klar, das brauchst du schon. Und ich hab, wie gesagt, ich war auch nie ganz weg. Ich hab auch immer wieder den Modellfan gelesen, auch abonniert. Und nach diesem ersten Schiff hab ich mir dann tatsächlich gedacht, jetzt schickst du mal ein Foto zum Modellfan. Das hat denen auch gleich gut gefallen und die haben das auch gleich mal veröffentlicht und damit war auch schon die Zusammenarbeit mit dem Modelfan geboren. Ja, so schnell kann's gehen.

Daniel: So schnell kann's gehen.

Biberhunter: Da gab's kein Zurück mehr.

Wolfgang Wurm: Ja, dann habe ich das nächste gebaut und auch gleich dann einen Bericht darüber gemacht. Ich muss dazu sagen, ich habe da eine kleine, ich soll sagen, eine Spezialität entwickelt. Das ist... Hier kommt ein bisschen meine Profession ins Spiel, wo ich auch mit Photoshop ganz gut umgehen kann. Und meine Lieblingsbeschäftigung, wenn ein Modell fertig ist, ist es dann, das Modell in ein reales Umfeld zu setzen. Das läuft folgendermaßen ab, wir fotografieren die Modelle im Studio und ich setze dann... dieses Modellfoto in ein reales Meeresbild hinein. Das heißt, ich suche mir ein Foto von irgendeinem anderen Schiff, das so durchs Meer fährt. Und dann nehme ich die Modellpixel sozusagen und setze sie ins reale Meeresbild hinein. Das klingt jetzt ein bisschen einfach, ist in Wirklichkeit schon ein ziemlich komplexer Vorgang. Man muss dann auch das Kielwasser anpassen. Die Perspektive muss exakt stimmen, dass die Linien des Schiffes auch tatsächlich zum Horizont hin fluchten. Das merkst du sofort, wenn das Meeresfoto nicht mit der Modellperspektive übereinstimmt. Das Ziel ist es tatsächlich ein Bild zu generieren, das von einem Originalfoto nicht mehr oder kaum mehr zu unterscheiden ist. Das macht wirklich wahnsinnig Spaß und diese Bilder sind natürlich schon...

Daniel: Mh.

Biberhunter: Hm.

Wolfgang Wurm: Alketra, möchte ich mal sagen.

Biberhunter: Ja, ich hab mir auch mal deine Instagram -Seite angeguckt, da bist du auch als Wolfgang Wurm zu finden und die Bilder sind schon echt beeindruckend. Da hätte es nicht dargestanden, dass es Modellbilder sind. Das musst du echt zweimal gucken.

Wolfgang Wurm: Das ist das Ziel. Und gleichzeitig muss man sich da aber auch, wenn immer das Thema Photoshop ins Spiel kommt, gewisse moralische Grenzen selbst auflegen, weil man kann schon ein bisschen spielen mit der Belichtung, dass das dann zum Hintergrundbild passt und so weiter, aber ein Tabu ist es, ein Modell selbst darum zu pfuschen und etwaige Fehler zu korrigieren. Die Versuchung ist natürlich da, könnt euch vorstellen, irgendwo... Kleberfleck oder eine unschöne Lackierung oder ein bisschen Staub.

Daniel: Ja.

Wolfgang Wurm: Also da ist das Faken eher mit meiner Modellbauere nicht zu vereinbaren.

Daniel: Ja, aber das ist echt eine coole Sache, was du da machst. Also, jetzt sagt ja schon der Instagram -Kanal, scaleships -ww heißt sein Kanal, ne? Ja, da könnt ihr auf jeden Fall mal reinschauen, das sieht wirklich fantastisch aus. Du hast mir ja auch meine Titanic, obwohl die ja nicht so gut fotografiert war, irgendwie geschafft, da in dieses Meer rein zu zaubern und dieser Beitrag kam tatsächlich auch ganz gut an. Da kommen heute immer noch irgendwie Likes rein, weil es hat einfach wie ein Schiff am Horizont aussieht. Das ist schon...

Wolfgang Wurm: Genau.

Wolfgang Wurm: Hehe.

Wolfgang Wurm: Ja.

Daniel: Ne coole Sache, so wie das so ein Hobby im Hobby, ne? Ich mach mein Modell, das macht alles super Spaß. Ich hab vielleicht noch meine Modell -Fans, wo ich auch sogar Bauberichte mache und viel Fotos mache und zeige. Und dann hab ich noch mein Modell in einer echten Umgebung. Und danach geht's wahrscheinlich noch ins Museum. Also, was will man eigentlich mehr?

Wolfgang Wurm: Ja, aber weil du jetzt deine Titanic ansprichst, du hast mir ja gute Fotos geschickt, aber das Problem ist immer, stell dir mal vor, du hast so ein ein Meter langes Schiff und du fotografierst das so in einer Perspektive ab. Du wirst es nicht schaffen, auch mit Blenden herumspielen, dass du vom Bug bis zum Heck eine Tiefenschärfe zusammen bekommst. Irgendwo ist es immer unscharf und das geht tatsächlich nur im Studio. Wir machen das mit sogenannten Fotos der Kind, da werden von Bug bis zum Heck an die 30 Einzelbilder geschossen, immer auf die jeweilige nächste Rellungsstütze hin sozusagen und der Computer verschmilzt dann diese 30 Bilder zu einem einzigen Bild, er nimmt von jedem Bild den scharfen Bereich heraus und verschmilzt das dann und damit bekommst du von Bug bis zum Heck tatsächlich ein scharfes Bild und das ist dann das was es so realistisch macht, weil du kannst dann auch ein Modell fotografieren mit extremer Verzerrung. Du kannst mit der Linse ganz rangehen an den Bug und dann ragt dieses Modell über dir auf, als wenn es tatsächlich ein echtes Schiff wäre. Das macht diese Bilder so realistisch. Bei deinen Bildern habe ich tatsächlich nur das nehmen können, wo du es absolut von der Seite fotografiert hast. Da war es von vorne bis hinten scharf. Aber sobald du ein Schiff ein bisschen in die Linse drehst, wird es unscharf hinten.

Daniel: Ja, also das kennen wir ja selber, wenn wir was filmen oder allein, also beim Filmen so für YouTube -Kanal immer wieder, wo setze ich den Fokus hin, dann klickst du drauf, dann lockst du den Fokus genau auf die Stelle, dass er auch nicht springt, du musst entscheiden, wo wir zu scharf haben, wo wir unscharf haben. Ja?

Biberhunter: Ja, das kennt man schon, wenn man nur so 1 zu 35 Figur filmt. Du stellst den Fokus auf den Kopf, sind die Füße unscharf. Dass das dann bei so einem 1 Meter Shift noch krasser ist, gut vorstellbar.

Wolfgang Wurm: Genau. Genau. Ja.

Daniel: Und ab wann hast du das denn gemacht mit diesen, ich nenne es mal, fotorealistischen Bildern von deinen Schiffen zu machen? Von Anfang an schon?

Wolfgang Wurm: Ja, da habe ich dann einen, ich habe es dann gemerkt, also nach der Iwo Jima habe ich dann die Bismarck gebaut, die habe ich noch normal fotografiert und da habe ich schon gesehen, da stößt man an Grenzen. Und das nächste, die Hornet, die haben wir dann schon mit Photostacking geschossen.

Daniel: Hast du da selbst das Studio oder hast du da irgendwie ein...

Wolfgang Wurm: Ich habe einen Freund, der hat eine Fotostudie und der macht mir das jeweils zum Honorar von einer Flasche Whisky pro Schiff. Guter Whisky natürlich.

Daniel: Ja, das ist doch nett.

Biberhunter: guter flasche wahrscheinlich

Wolfgang Wurm: Wie gesagt, dann ist es so weitergegangen. Wenn sich das Virus mal gepackt hat, ich habe mich dann auf den Maßstab 1 zu 2, also die Biesmark war die Initialzündung für den Maßstab 1 zu 200. Das ist schon für den Schiffsmodellbau ein großer Maßstab. Das heißt, wir reden hier, könnt euch das eh ungefähr vorstellen, die Biesmark in 1 zu 200 ist mal knapp unter einem Meter lang. Und das sind schon ordentliche Pötte auf der Werkbank. Das macht man nicht mehr auf dem Küchentisch. Solange man glücklich... vorausgesetzt man will längerfristig glücklich verheiratet bleiben.

Daniel: Ja.

Wolfgang Wurm: Ich habe aber auch das Privileg, dass ich beruflich eine Werkstatt habe im Keller unten, die hat ungefähr 10 Laufmeter Arbeitsfläche und darauf kann man schon so ein Schiff fertigstellen.

Biberhunter: Ist nicht so schlecht, ja?

Daniel: Ja, so ne ganze Werft quasi an dem Keller.

Wolfgang Wurm: Ja, genau. Und dann ist es weiter gegangen. Eigentlich jedes Jahr ein Schiff, die Hornet, die Nelson, die Hood, die Iowa. Dann kam mal ein kleiner Ausreißer, die U -552, das U -Boot von Trumpeter. Ich muss dazu sagen, das sind alles Trumpeter -Bausätze. Das sind eigentlich die einzigen, die wirklich in 1 zu 200 Modelle liefern und ich habe die wirklich, wie sie erschienen sind, auf dem Markt abgearbeitet.

Biberhunter: Okay?

Daniel: Tamiya hat es, glaube ich, relativ gut in Schiffen, was 1 zu 350 angeht. Das ist, glaube ich, so dieser andere Standardmaßstab für Schiffe. Aber ja, erzählt auf jeden Fall mal. Also ich habe die Titanic an 1 zu 100 gebaut. Du kennst den Bausatz. Warum 1 zu 200? Also es ist geil. Also dieses 1 ,06 Meter, dieser Rumpf, ein Plastikteil, 1 ,36 Meter lang, ein Teil vor dir auf dem Tisch zu haben.

Wolfgang Wurm: Mh.

Wolfgang Wurm: Genau.

Daniel: jetzt in der Vitrine dahinten das ist einfach einfach wow das hat effekt dass das das macht einfach was diese größe alleine und das das ist für mich auf jeden fall so ein grund warum ich sage wenn ich jetzt noch mal schiff baue 1 350 weniger arbeit ein bisschen kleiner aber 1 200 wenn das da steht wie impressive ist das

Wolfgang Wurm: Ja, du sprichst da schon einen Warenpunkt an und da muss ich jetzt auch bei aller, da muss ich jetzt ein bisschen selbst, also bescheiden bleiben, weil der Hype, der diese Schiffe manchmal ist auf Ausstellungen, muss man schon fairerweise dazu sagen, der ist auch zu einem Gutteil der Größe geschuldet. So ein 1 zu 200 Schiff, wenn das in einer Modell

Daniel: Absolut.

Wolfgang Wurm: Bauausstellung steht, das lockt einfach die Leute viel mehr an als sagen wir mal ein 1 zu 700er Modell, das möglicherweise viel besser gebaut ist. Das ist, ich habe höchstens Respekt vor den Kollegen, die ein 1 zu 700er bauen. Der Jim Baumann zum Beispiel ist ein wahrer Gott in diesem Maßstab. Da muss er auch dann aber wirklich mit der Lupe hingehen und zu sehen, was der Mensch da in 1 zu 700 macht. Das ist unglaublich. Nur das Problem ist, Stell es mal irgendwo in eine Modellbauausstellung, die Leute gehen vorbei. Und da profitiert man natürlich schon deutlich, wenn man ein 1 zu 200er Modell baut. Das ist einfach ein Showstopper. Die Frage, ob ein 1 zu 200er Modell mehr Arbeit ist als ein kleinerer Maßstab, ich bin mir gar nicht sicher. Das liegt immer nur daran, wie sehr du ins Detail gehst.

Daniel: Ja, ich sag mal, was ich finde, was sehr viel Zeit gekostet hat, ist, und viel Farbe, halt einfach die großen Flächen. Gut, du hast die Olympik gebaut, du hast noch mehr Arbeit, aber die Verkleidung vom A -Deck, einfach diese zwei zusammengesetzten, das ist ja, verzeih ich jetzt hier, 70, 80 Zentimeter zusammengesetzt, auf jeder Seite ein Riesenstück und das einmal komplett weiß.

Wolfgang Wurm: Hehehehehe!

Daniel: Das Ding hat alleine drei, vier, fünf Flaschen Vallejo Weiß gekostet. Du bist halt auch echt viel am Sprühen. Du machst die erste Schicht, du machst die zweite Schicht Weiß, deckt nicht so gut. Du musst vielleicht noch mal eine dritte. Das sind Stunden an Airbrush Arbeit. Wie was sich der Finger danach wehtut an der Airbrush. Also das hat schon viel Zeit gekostet, muss man sagen. Klar, manche Dinge sind in 1 zu 200 deutlich angenehmer. Super feine Rehling oder sowas. Ich habe die Titanic an 1 zu 1200 mit einem PE -Satz gemacht. Das ist geisteskrank, das will ich auch nicht nochmal machen. Da habe ich mich gefreut, das in 1 zu 200 zu machen.

Wolfgang Wurm: Es ist schon eine Materialschlacht. Alleine wenn du das PE ansprichst, ich baue meine Modelle ja grundsätzlich nur dann wenn es auch einen PE -Zurücksatz gibt. Der ist irgendwie schon Standard für mich jetzt und du kannst mittlerweile fast zu jedem dieser Schiffe auch einen Messing PE Photo Edge Zurücksatz kaufen. Für ein Schiff in dieser Größenordnung ist das schon ein gefüllter Quadratmeter Messing, der vor allem da ausgebreitet liegt. Also diese Sets kommen von Pantos oder KA Models, die kosten auch mehr als der Basisbausatz. Also so eine Biesmark, glaube ich, kommt auf 250 Euro mittlerweile oder so. Der PE -Satz, der Zurücksatz,

Daniel: Hm.

Wolfgang Wurm: kommt gut auf 300. Da legst du schon ein bisschen was ab. Ja, da ist wirklich die nach oben hin offen. Du kannst mittlerweile auch 3D -Druckteile kaufen für die Titanic etc.

Daniel: gibt doch welche für 4 -500€ plus.

Daniel: K .A. Models wäre so auch das Set gewesen, was ich deutlich cooler fände als das Pontus.

Wolfgang Wurm: Ja.

Biberhunter: Ist das für dich interessant zu 3D -Druckteilen, gerade wo du beruflich vielleicht auch so ein bisschen was machen könntest, designmäßig oder vielleicht druckst du selber oder bevorzugst du PE -Teile einfach?

Wolfgang Wurm: Für manche Details sind die PE -Teile einfach unschlagbar. Für manche Details ist der Druck besser. Dort wo du eine gewisse Dreidimensionalität brauchst, da stoßen PE -Teile an ihre Grenzen. Eine Railing wirst du nicht drucken. Das wird sie weder physisch aushalten, noch wirst du das so hinbekommen. auf deine Frage zurückzukommen, ja ich habe einen 3D -Drucker, einen Zortrax. Reißen, Trucke. Allerdings noch nicht wahnsinnig lange, also den habe ich das erste Mal eingesetzt beim Hafen -Theorama 2021. Also alle meine anderen Schiffe sind ohne Druckteile ausgekommen. Aber da komme ich vielleicht noch später darauf zu sprechen, wenn wir auf mein aktuelles Projekt irgendwann einmal zu sprechen kommen. Da habe ich das jetzt massiv eingesetzt.

Biberhunter: Ja. Mhm, okay.

Wolfgang Wurm: Noch mal vielleicht zum Maßstab und zum Thema Fotografieren. Ich habe die Erfahrung gemacht und das ist auch das, was mich am 200er Maßstab so fasziniert. Ich behaupte mal, dieser Maßstab ist der erste Maßstab, in dem du solche Fotos machen kannst, die du nicht mehr vom Original unterscheiden kannst. Bei allen kleineren Maßstäben, so gut sie auch gebaut sein mögen, gibt es natürlich maßstabsbedingte Wandstärken, die nicht auflösbar sind. Im 1 zu 700er Maßstab wird auch noch die feinste Railing in der Detailansicht zu grob sein. Der 200er ist wirklich der, wo du sagst, das kann ich jetzt so fotografieren und das wirkt, wenn ich es wirklich gut in ein Hintergrundbild einbaue, wie ein reales Schiff.

Daniel: Ja, stimmt.

Biberhunter: Okay.

Daniel: Das tut es allerdings, aber man muss ja auch sagen, man darf ja die Arbeit nicht unterschätzen. Es muss ja auch so schon realistisch aussehen, was der Modellbauer gebaut haben muss. Weil meine Titanic ist ja wirklich mehr oder weniger out of the box gebaut, außer halt die ganzen LEDs, die ich da, die Elektronik, die ich angepasst habe und so paar Kleinigkeiten.

Daniel: Da fehlt natürlich was. Ich glaube, das würde im nahen Alter nicht so realistisch aussehen. Das ist dann dieses typische, hatten wir schon mal gesprochen, Museumsschiff. Das ist jetzt ein Modell der Titanic im Maßstab 1 zu 200. Finde ich immer noch impressive, bin immer noch stolz drauf. Aber es ist kein super realistisches Modell, weil jeglicher Pinwash, irgendwelche Alterungen, irgendwo Dreck und sonst irgendwas, einen Kran, irgendein Schmierzeug, irgendwas fehlt. Der Rumpf ist einfach nur schwarz.

Wolfgang Wurm: Genau.

Daniel: Im Nachhinein würde ich das vielleicht auch ein bisschen anders machen. Aber mein erstes 1 zu 200 Modell, du packst das, ich weiß nicht wie es bei dir damals war, aber das erste 1 zu 200, ich hab das ausgepackt, ich hab das schon mal gesagt, ich hab das ausgepackt, da dachte ich nur ach du Scheiße, ach du Scheiße und es geht weiter. Der nächste Bogen, der nächste Bogen, der nächste Bogen. Wie oft ist der Bogen H und G bei dem Trumpeter Titanik dabei? Jeweils achtmal oder so. Du denkst ach du Scheiße, dieses kleine Ding war mein Modell, was ich vorher gebaut habe, jetzt hab ich das...

Wolfgang Wurm: Hehehe.

Wolfgang Wurm: Hehehe.

Wolfgang Wurm: Ja, ja.

Daniel: die Menge zehnmal. Ich dachte ich schaffe das nie. Ich werde es nicht schaffen. Und dann noch 600 Euro für K .A. Models aus Korea importieren lassen oder 500 Euro noch mehr Details zu haben. Ne. Ist das für nächste Sätze dann vielleicht, weil ich jetzt weiß was auf mich zukommt, allein an einem 1 zu 200 Modell mal Bull Augen aufbohren. Das auch ein paar Tage.

Wolfgang Wurm: Hm. Du...

Wolfgang Wurm: Hehehe.

Wolfgang Wurm: Du hast jetzt ein paar interessante Stichworte geliefert. Lass mich gleich mal einsteigen zum Thema Museumsmodell.

Daniel: Ja, gerne.

Wolfgang Wurm: Meine Modelle stehen, wie du ja schon angesprochen hast, im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg. Das ist so gekommen... 2018. Da haben die eine Modellbauausstellung gemacht und Modellbauer eingeladen, dort ihre Motelle zu zeigen. Ich muss jetzt mal dazu sagen, das Museum in Hamburg ist, ich weiß nicht, wer schon mal dort war, wir haben das nie vergessen, es ist ein unglaublich schönes Museum. Es ist eines der top Marienemuseen der Welt. Es ist in einem alten Keilspeicher untergebracht und auf zehn Decks. In diesem historischen Ambiente sind wahre Schätze da deponiert und es ist wirklich ein Erlebnis dort mal zu sein. Insofern auch eine Ehre, dass die Modelle dort stehen. Und die haben eben diese Ausstellung gemacht und ich bin dahin gefahren mit meinen Modellen und die waren da alle so begeistert, dass sie es nicht mehr hergegeben haben, mehr oder weniger. Und die sind jetzt auch tatsächlich Teil dieser Dauerausstellung geworden. Und was jetzt das Besondere war, glaube ich, da kommt das Thema Museumsmodell versus Plastikmodell ins Spiel. Klassische Museumsmodelle sind eigentlich stilisierte Modelle. Da ist ein Schiff dargestellt, wie es mehr oder weniger als Werftmodell, als idealisiertes Werftmodell, aber niemals so, wie es wirklich in Wirklichkeit ausgesehen hat. Das sind alles die Modelle, die im Museum stehen, sind alle hochglanz mit glänzenden Messing und perfekten Oberflächen. Wunderschön. Also für mich persönlich, ich könnte das nicht. Ich wäre nie in der Lage, so eine perfekte Oberfläche zu lackieren.

Daniel: Nimmst dann dein Döschen Rust mit. Bitte lass mich einfach Streakings machen.

Wolfgang Wurm: Das will ich nicht schmälern, diese Modelle sind perfekt, aber es sind eben Museumsmodelle, das heißt, die abstrahieren ein Schiff in den Idealszustand. Jetzt steht da daneben plötzlich ein Plastikmodell mit allen Möglichkeiten, die der Plastikmodellbau bietet, da brauche ich euch ja nichts erzählen, die ganzen Alterungstechniken, die du auch auf deinen Panzer hast. Und die haben sich dann plötzlich gefragt, was macht diese Modelle plötzlich da so anders und so realistisch? Und das war das Aha -Erlebnis für die Jungs da, dass es neben den Museumsmodellen auch noch realistischen Modellbau gibt. Und das ist der Showstopper dort im Museum, dass die Leute da vorbeigehen und sie denken, wow, schaut irgendwie echt aus. Und das zweite Thema, ich hoffe ich erzähle, ich quatsche jetzt nicht so viel, du musst mich einbremsen, weil ich zu viel rede.

Daniel: Echt aussehen.

Daniel: Bitte ey, dafür bist du hier, also nicht interessiert das super.

Biberhunter: Dafür bist du da, ja.

Wolfgang Wurm: Auch ein spannendes Thema, das du jetzt angesprochen hast, mit der Titanic und mit dem Thema Altern. Das beschäftigt mich nämlich auch schon lange Zeit. Man könnte ja jetzt meinen, Moment mal, die Titanic ist auf ihrer Jungfernfahrt gesunken. Die hatte ja gar keine Zeit, Dreck und Rost anzusetzen. Das heißt,

Daniel: Ja, aber wer sich mit dem Thema auseinandersetzt, weiß, dass das Schiff schon vor über einem Jahr produziert wurde, dass es dann im Wasser da gelegen hat, wie viel Monate lang Outfitting und all so was, Testfahrten, bis es dann endlich irgendwie losgegangen ist. Da passiert was. Ich meine, zwei Tage steht irgendwas im Wasser und du hast dir erst ein Grünzeug irgendwie da drin.

Wolfgang Wurm: Jaja.

Wolfgang Wurm: Ja. Genau. Aber jetzt kommt der Punkt, auf den ich hinaus will. Selbst wenn wir annehmen würden, du baust ein Modell von einem Werft -neuen Schiff, wie es aus der Halle rauskommt. Selbst da reicht es meiner Meinung nach nicht, das einfach nur plain anzumalen. Selbst bei einem absolut werften neuen Shift musst du, denke ich mal, eine Farboberfläche mit Licht und Schatten anlegen, dass das auch diese Dreidimensionalität und diese Tiefe bekommt. Selbst eine frisch lackierte Oberfläche würde ich, wie du sagst, auch mit ein bisschen Pin Wash... die die Panel Lines auslegen, mit Drybrush die Kanten herausheben und damit bekommst du erst die lebendige Oberfläche. Das hat jetzt noch gar nichts zu tun mit Alterungsspuren. Das ist einfach so mal die die Basic -Farbegebung, die Licht und Schatten hervorhebt und damit deine Oberfläche erst dreidimensional erfassbar und erlebbar macht. Die Alterungsspuren, die dann durch den täglichen Gebrauch dazukommen, ist eigentlich ein eigenes Kapitel.

Biberhunter: Da hab ich das gerade richtig verstanden. Du machst bei einem 1 zu 200 Schiff auch echt einen Drybrush.

Wolfgang Wurm: Naja, absolut. Also bei mir kommt jetzt kein Deckfitting aufs Schiff rauf. Also nicht mal der kleinste Lüfter oder die kleinste Leiter, wo nicht. Drei Prasstrophes.

Biberhunter: Okay, okay, okay. Ich hab mir das grad so vorgestellt, wie du über das Riesenschiff mit dem Pinsel gehst. Ich hätte Angst, da was zu berühren, aber klar, beim Zusammenbau oder bevor es zusammengebaut wird, machst du das wahrscheinlich.

Wolfgang Wurm: Ja. Ich finde das sogar essenziell, dass auf einen Lüfter oder auf eine Ankerwinch... Okay, die lackierst du jetzt mal schwarz, aber dann braucht es Lichter drauf, die Details überhaupt hervorzuheben, sonst sauft das alles im Schwarz ab. Und das ist auch immer wieder ein Erlebnis für mich, wenn ich mit einem Drybrush pinsel.

Daniel: Nils holt sich schon mal Tipps für den Flugzeugträger.

Biberhunter: Ja.

Biberhunter: Na ja, Konturen...

Wolfgang Wurm: drüber gehe und dann die Nieten plötzlich mich anspringen und ich sehe sie überhaupt erst. Das ist schon immer schön.

Biberhunter: Ja, das ist eine schöne Technik, die ist vielleicht so ein bisschen mittlerweile unterschätzt, einfach weil sie vielleicht uncool ist, aber die bringt immer noch verdammt viel eigentlich.

Wolfgang Wurm: Ich glaube, sie ist ein bisschen in Vergessenheit geraten oder in Verruf geraten mit diesen ganzen modernen Mittelchen. Aber ich bin immer noch, möglicherweise bin ich oldschool unterwegs, aber ich finde das Schauen immer noch sehr wertvolle Technik und die Details hervorzuhalten.

Biberhunter: Hm. Ja.

Biberhunter: Auf jeden Fall, ja.

Daniel: Man muss ja auch effektiv arbeiten. Drybrush macht ja irgendwie sowohl irgendwie ein bisschen Chipping und Highlights malen in einem irgendwie. Sag ich jetzt mal. Und wenn du bei einem 1 zu 200er Schiff jede Niete selbst mit einem Pinsel oder jede Kante mit zwei, drei Highlightfarben oder sowas dran bist, dann machst du halt nur noch ein Schiff alle drei Jahre.

Wolfgang Wurm: Ciao!

Wolfgang Wurm: Ja, da sprichst du jetzt auch an den wichtigen Punkt an. Effizient im Modellbau. Ich bin das natürlich auch beruflich gewohnt. Du kannst es dir nicht leisten, dass du an einem Designmodell ein halbes Jahr arbeitest, so schön es auch sein mag und so lustig es auch sein mag. Das zahlt dir der Kunde nicht. Das heißt, effizientes Arbeiten ist schon auch eine Tugend und eine Fähigkeit, die man in den privaten Modellbau mitbringen kann. Sonst wird es irgendwann auch einmal Fahrt. Also ich brauche für meine Schiffe immer durchschnittlich ein Jahr. Wenn es irgendwann länger wird, dann irgendwann ist die Luft heraus. Das muss auch effizient sein.

Daniel: Ja.

Biberhunter: Kannst du sagen, in diesem Jahr, wie oft und wie lange sitzt du dran? Einmal die Woche eine Stunde oder jeden Tag vier Stunden? Kannst du das so beziffern?

Wolfgang Wurm: Stunden kann ich dir jetzt nicht sagen, bei mir ist das sehr saisonal abhängig, sprich Modellbau konzentriert sich hauptsächlich auf die Wintermonate. Im Sommer zieht es mich nicht in den Bastelkeller, ganz ehrlich, also ich war jetzt sicher seit einem guten Monat nicht mehr unten.

Biberhunter: Okay, dann...

Biberhunter: kann man eigentlich was sagen. Halbes Jahr Bauzeit.

Wolfgang Wurm: Ja, und effektive Stundenanzahl ist jetzt auch nicht so wahnsinnig viel. Früher war ich schon noch wesentlich exzessiver unterwegs, muss ich sagen. Dem Alter geschuldet bin ich ein bisschen ruhiger geworden. Also früher bin ich schon manchmal bis zwei in der Früh gesessen. Das lasse ich einfach nicht los. Aber die Zeiten sind vorbei. Die Zeiten sind vorbei.

Biberhunter: Das können wir schon.

Wolfgang Wurm: Ich muss auch sagen, das hat mich dann irgendwann auch mal ein kurzes Burnout gestreift, wo ich mir nicht ganz sicher bin, ob der Modellbau auch einen kleinen Beitrag dazu geleistet hat. Nein, tatsächlich ist Modellbau auf dem Niveau schon ein bisschen mit Hochleistungssport zu vergleichen. Solche mikroskopisch kleinen Teile, man darf nicht vergessen, manchmal ist ein Millimeter viel.

Daniel: Pontos war Grund Pontos ist der Grund

Wolfgang Wurm: bei diesen Teilen. Also die sind 0 ,3 mm groß oder so. Das ist schon eine Nervengeschichte auch. Du musst deine Atemtechnik beherrschen, wenn du solche Teile aufdrehst. Das ist wie beim Bogenschießen. Und das geht oft schon an die Nerven.

Biberhunter: Ja.

Biberhunter: Ja, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Wolfgang Wurm: Hehe.

Daniel: Ich habe damals, als ich mich informiert habe, klar auch was gibt es so für Sets. Da gab es das K .A. Models und das Pontos Set und da hat man immer gesagt, ja K .A. Models hat deutlich mehr 3D -Druckteile und es ist einfacher. K .A. hat gesagt, hier komm, das ist das PE Teil, das biegst du in drei Teilen, packst zwei drauf und dann ist das fertig oder das ist ein 3D -Druckteil und Pontos war immer so oder haben die Leute gesagt, du baust kleine Modelle in Pontos selber. Du hast dann kleine Teile, den Lüfter, den du baust, den hast du aber aus acht verschiedenen PE -Teilen, die du aneinander löten und kleben musst, das dann darzustellen. Also ja, und Pontos ist da wirklich krass anspruchsvoll, wo ich gesagt habe, nee, da würde ich mir lieber bei K .A. Models zahle ich lieber mehr, habe viel in 3D -Druck gelöst, was auch sehr, sehr gut aussah. Und weil das ist wirklich Arbeit, also Pontos, von dem, was ich gelesen und gehört habe, ist es wirklich sehr anspruchsvoll.

Wolfgang Wurm: biegen musst.

Wolfgang Wurm: Also das Wesen von einem Schiffsmodell ist eigentlich, und das ist das, was mich persönlich an Schiffsmodellen interessiert und fasziniert, die schier unglaubliche Detailfülle. Man muss dazu sagen, auf einem Schiffsmodell, jedes Detail, das du baust, siehst du am Ende des Tages auch. Wir tun ja manchmal die Kollegen vom Flugzeugmodellbau und auch Panzermodellbau im weitesten Sinne. Oft sehr leid, wenn du dann in einem Baubericht liest, ich habe das und das und das im Cockpit gemacht und am Ende sieht man das ja überhaupt nicht mehr. Also die bauen da das Innenleben von einem Bomber mit allen Details und Altern da im Innen drinnen und you name it. Und dann stecken sie die zwei Rumpfhälften zusammen und machen vielleicht noch ein Foto und das Argument ist immer dann, ich weiß, dass es da ist.

Biberhunter: Ja, ganz genau.

Daniel: Man kann besser schlafen, weil wir wissen, dass es da ist. Das sagen wir auch immer. Panzer mit Inneneinrichtung, das ist... Ja, cool. Aber...

Wolfgang Wurm: Das schöne... Bei einem Schiffsmodell, ja bei aller Liebe, du kannst vielleicht noch die Brücke etwas detaillieren, da sieht man vielleicht noch ein bisschen rein, aber das inneren Leben einer Bismarck hat noch keine Menschen interessiert, sag ich mal. Und jedes Detail, das du baust, siehst du am Ende des Tages auch und das ist das Schöne auch. Und diese Detailfülle ist natürlich auch gleichzeitig der

Daniel: Tschüss!

Wolfgang Wurm: Die große Herausforderung, weil du musst dir jetzt vorstellen, du baust so eine Fliegerabwehrkanone aus Messing. Die ist ungefähr 7 mm groß, hat aber 10 Messingteile drauf. Da sind Drehteile drauf, gedrehte Messingteile drauf, da sind geätzte Messingteile drauf, die du biegen, falten musst und alles zusammenkleben musst. Dann hast du diese Prezios, das ist wirklich ein Kleinod. das auf deinem Fingernagel Platz hat. Und dann steht in der Bauanleitung so lapidar Make 65.

Biberhunter: Ach du Scheiße!

Daniel: Ja genau, das ist bei diesen Flugabwehrdinger, wenn es da die einen 3D Druck gibt, also ich munkel wirklich mit der, das wollte ich auch fragen, ist der neuer Bausatz, munkelst du mit der Trumpeter Yamato in 1 zu 200, wirst du sie bauen?

Wolfgang Wurm: Ich habe geliebeugelt, aber wie gesagt, da war zu dem Zeitpunkt noch kein Zurücksatz erhältlich. Mittlerweile, also wenn er kommt, irgendwann wird es mich wahrscheinlich schon auch noch, aber ich habe wirklich noch gewartet, ohne Zurücksatz baue ich so ein Schiff nicht.

Daniel: Ja, gibt's da jetzt auch mittlerweile.

Daniel: Du weißt wie viel Flugabwehrkanonen die hatte, ne?

Wolfgang Wurm: Ich habe die Yamato schon in 350 mal gebaut. Das ist auch schon eine Challenge, diese ganzen Begrenzungen für die Flugabwehrkanonen. Das ist im Bausatz alles Spritzguss gewesen, natürlich viel zu dick für den Maßstab. Die habe ich dann aus feinem Silberdraht gebogen. Ich habe schon ein Bild von der Yamato, was das bedeutet und natürlich auch erst in 200.

Biberhunter: Ja, ich bin schon... Bei 92 Kettenlieder wird mir schon langweilig, aber da ist dann nochmal eine andere Nummer.

Daniel: Ich munkel ja echt.

Daniel: Ich hasse das ja auch.

Wolfgang Wurm: Aber das ist es nicht, was ich an dem Panzermodellbauern wiederum schon sehr mit Respekt beurte, dieses Kettenbau, wo du dann bohren musst und Bolzen durchjagen musst und jedes Einzelne. Also bei den Kettengliedern, da wird es mich auch an die Grenze bringen, muss ich sagen.

Biberhunter: Ja, da gibt's halt auch solche und solche. Also ich hab schon von Friul Kettenglieder, Ketten für Tiger 2 gemacht. Da war halt ein Kettenglied aus sechs Teilen, aber es gibt die halt auch, da hast du halt einen Teil und einen Bolzen rein. Die gibt's halt so und so und ich, da ist halt, also Ketten sind für mich echt so das Unspannendste am Panzer, deshalb nehme ich immer die einfachste und schnellste Variante.

Wolfgang Wurm: Mmh.

Daniel: Man muss aber auch dazu sagen, es ändert sich ja aktuell viel im Modellbauen. Es kommt der 3D Druck, wir haben ganz andere Verfahren mit irgendwelche, sei es Laser, irgendwas gefräst, sei es Holz, sei es Pappe, sei es Karton, alles. So 56 mal eine Flugabwehrkanone aus jeweils 10, 12 einzelnen PE -Teilen machen. Das ist, muss man einfach so nennen, was für jemanden der Frau und Kind erschlagen hat. Das ist einfach Zwangsarbeit. Also mir macht das keinen Spaß. Ich hasse wiederholende Aufgaben. Die 40 Bänke für die Titanic, die haben mich hart abgefuckt. Ich kann es nicht anders sagen. Es ist schön, wenn sie dann alle dann irgendwie da drauf sind, aber wenn sowas in... Ja, wenn sowas soll in 3D -Druck kommen. Detailliert gedruckter Hartdrucker kann so viel. Gib mir das. Fertig. Ich bearbeite das vielleicht, mach Party.

Wolfgang Wurm: Ha ha!

Biberhunter: Ja, ja.

Wolfgang Wurm: Ja, da hast du schon recht.

Biberhunter: Immer so diese Fließbandarbeit, ne?

Daniel: PE -Extrateile noch dran und dann drauf. Ich will ein schönes Modell haben, ich will mich nicht quälen.

Wolfgang Wurm: Da hast du sicherlich recht, meine meisten Schiffe waren noch in der Vor -3D -Druckzeit. Da hat es auch noch bei Contos keine 3D -Druckteile gegeben. Da war wirklich noch Messingbau angesagt. Natürlich, so eine Fliegerabwehrkanone könntest du jetzt easy -cheasy mit einem Resin -Drucker machen. Ich bin ein bisschen skeptisch, wie... der so ein extrem feiner Resin Teil in 20 Jahren aussieht. So Modelle altern auch. Möglicherweise lässt er irgendwann mal, hat er ein bisschen Erektionsprobleme mit seinem Rohr.

Daniel: Hehehe!

Wolfgang Wurm: Missing is missing, ja.

Daniel: Who knows? Keine Ahnung. Aber... Ja.

Biberhunter: Ja, klar.

Wolfgang Wurm: Man geht davon aus, dass man das Modell eh nicht in die pralle Sonne stellt, sondern dass es irgendwo gut steht in seiner Vitrine. Aber Erfahrungswerte mit 3D -Druckteilen langfristig gibt es noch nicht.

Biberhunter: Ja, das ist richtig. Klar, wenn da irgendwelche Inhaltsstoffe weich machen oder so entweichen über die Zeit, wer weiß.

Wolfgang Wurm: Ja.

Biberhunter: In guter Aspekte.

Daniel: wahrscheinlich deutlich interessanter für jemanden, der seine Schiffe im Museum stehen hat, die da wahrscheinlich auch noch im Idealfall jahrelang stehen bleiben.

Wolfgang Wurm: Ja, kurze Anekdote dazu. Im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien steht ein Schnittmodell der Viribus Unitis im Maßstab 1 zu. Ich weiß es jetzt gar nicht, aber das Modell ist ungefähr sechs Meter lang. Ein Schnittmodell, ja. Und zwar ein ganz besonderes, das ist auch ein zeitgenössisches Modell. Das wurde ... als Werftmodell gebaut und das dem Kaiser damals zu präsentieren. Also vor 1910. Und das gibt es immer noch. Und das wurde vor einigen Jahren restauriert. Also ein unfassbares Modell. Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Das ist in jahrelanger Arbeit von einem riesengroßen Team gemacht worden. Alle Teile sind aus Messing gedreht und da ist natürlich nichts aus Kunststoff. Alles aus Holz und Metall. Und das ist restauriert worden und das war ganz interessant. Die haben auch die Lebensdauer dieses Modells in die Zukunft projiziert und da gibt es tatsächlich auch ein Ablaufdatum, dass so ein Modell irgendwann einmal in sich zusammenbricht. Das kannst du nicht ewig restaurieren. Das Material gibt irgendwann einmal nach und das Metall korrotiert und das Holz zerbröselt und das Holz ist noch das Beste eigentlich. Aber das zum Thema Lebensdauer eines Modells, da macht man sicher auch keine nette Griffe darüber eigentlich wie lange. Solche Modelle halten. Kunststoff wird es vermutlich länger machen, wenn er gut gelagert ist. Ja genau. Ja und dieses Modell, wenn ich schon dabei bin, das hat mich bewogen auch jetzt nach meinen ganzen Trumpeter Modellen, alles Plastik Modellen natürlich, die waren jetzt irgendwann einmal aus. Also wie gesagt, Yamato hat es noch nicht gegeben. Ich habe alle durchgebaut, die ganze Serie.

Daniel: Hehehe.

Wolfgang Wurm: Dann habe ich mir gedacht, jetzt brauche ich mal wieder eine neue Herausforderung. Mein derzeitiges Modell, das am Basteltisch liegt, ist auch wieder ein 1 zu 200er. Allerdings eins, das es am Markt nicht gibt. Das ist ein reiner Scratchbau. Eben diese SMS Viribus Unitis der K und K Kriegsmarine von 1911. Ein, man höre und staune, österreichisches Schlachtschiff. Das ist natürlich für mich jetzt eine gewisse patriotische... Übung, dass ich mal gesagt habe, ich möchte jetzt auch mal ein österreichisches Schlachtschiff bauen und alle die, denen ich das erzähle, die sagen österreichisches Schlachtschiff wissen die wenigsten, dass Österreich auch mal eine sehr starke Mariene, Kriegsmarine hatte eben bis zum ersten Weltkrieg und das waren diese Schiffe der Teggetthof -Klasse, waren tatsächlich sehr moderne Kriegsschiffe für diese Zeit mit doppel... Also mit dreifach Türmen, was damals ein Novo war und die waren schon auf sehr hohem technischen Stand. Und das hat mich jetzt einfach gereizt. So und wie baut man das jetzt? Als bisher nur normaler Plastikmodellbauer Schachtel auf, Plan raus. Das ist natürlich jetzt schon eine ganz andere Liga. Ich habe mir da vom Heeresgeschichtlichen Museum die Pläne besorgt und den Rumpf. bau ich jetzt als Wasserlinienmodell. Das ist ein Zugeständnis ein bisschen an eine effizientere, einfachere Arbeitsweise, weil das was über dem Wasser ist, ist jetzt nicht mehr so wahnsinnig viel. Der Rumpf unter Wasser ist wesentlich komplexer von der Formgebung her. Jetzt habe ich mich auf den Überwasser Rumpf konzentriert, aber es ist natürlich im Scratch Bau musst du alles selbst entwickeln und zeichnen und da kommen jetzt auch die neuen Techniken zum Einsatz.

Daniel: Das ist ja auch die Diskussion.

Daniel: Das Modell gibt es als 350er von Trumpet, habe ich gesehen.

Wolfgang Wurm: Ist richtig, ja. Aber ich möchte natürlich, ja vor allem, wenn du mal eine Sammlung hast, dann willst du die auch im selben Maßstab weiterführen. Ich finde das immer am interessantesten, wenn du die Schiffe im gleichen Modell generell im gleichen Maßstab miteinander vergleichen kannst. Dann siehst du erstmal, bei euch zu bleiben, wie klein ein Panzer 1 gegen eine Tiger ist. Und so ist es auch mit den Schiffen.

Daniel: Aber es ist halt der kleine Maßstab.

Wolfgang Wurm: zu einer Pre -Threadknot wie die Mikasa gegen eine Iowa. Siehst du mal, was sich da getan hat.

Daniel: Ja.

Biberhunter: Österreich hatte Schlachtschiffe, weil in der Kaiserzeit hattet ihr noch einen Adria Zugang durch dieses österreichungans -sruwenige Reich, sag ich mal, oder wie kam das?

Wolfgang Wurm: Österreich -Ungarn, die Doppelmonarchie, die hatte Adria Zugang im heutigen Italien und Kroatien. Also die ganze kroatische Küste runter war österreichisch und auch ein Stück von Italien oben rein. Es war ein relativ kleiner Mehrzugang natürlich in der Adria, aber nichtsdestotrotz war die österreichische Marine...

Biberhunter: Okay.

Wolfgang Wurm: Ich meine jetzt nicht mit der britischen vergleichbar, aber es war schon eine respektable Flotte.

Biberhunter: Okay, für so einen Zugang hört sich das interessant an, dass man dann doch investiert in die Marine.

Wolfgang Wurm: Ja, der Kaiser war jetzt nie ein großer Marine -Fan, aber das war schon notwendig, offensichtlich zu der Zeit. Die österreichische Marine hat sich jetzt nie in großen Seeschlachten außerhalb des Mittelmeeres ausgezeichnet. Es war mehr eine Fleet in Bienen, wie man sagt. Sprich, alleine durch ihre Anwesenheit im Hafen hat sie ein gewisses politisches Gewicht gesetzt.

Biberhunter: okay.

Wolfgang Wurm: und im Ersten Weltkrieg sind. Ja, Entschuldigung.

Daniel: Das heißt, du bist auch sehr historisch interessiert, wie Nils und ich ja auch. Wenn wir ein Modell bauen, wird sich darüber informiert. Wo ist das Schiff gefahren? Wie wurde das gebaut? Wann wurde das gebaut? Warum? Wieso? Weshalb? Was gab es Veränderungen? Dein Umbau, Olympik ist ein gutes Beispiel. Die Geschichte der Olympik ist ja, du kannst ja sechs verschiedene, fünf verschiedene Olympikmodelle bauen. Alle zu einer anderen Zeit mit anderer Lackierung. Was weiß ich was, ne? Da gehört schon was dazu.

Wolfgang Wurm: Das kommt dann, wenn du dich mit einem Schiff oder Flugzeug intensiv beschäftigst, dann... Ich habe auch den Anspruch, dass das Modell korrekt ist zu einem gewissen Zeitpunkt. Wobei ich jetzt nicht der Nietenzähler bin und sage... Wenn du die Titanic baust, dann trittst du in den Wespenlässt.

Daniel: Ja.

Wolfgang Wurm: Weil wenn du die Diktanik irgendwo hinstellst, die kennt jeder und jeder glaubt alles zu wissen. Und dann kommen diese Spezialisten, die dann sagen, ja, aber da, diese Nitte an diesem Lüfter da hinten, die war da nicht so und so weiter. Also meine Philosophie ist die. Ein Modell soll schon grundsätzlich historisch korrekt sein zu dem Zeitpunkt, zu dem du es darstellst, aber

Daniel: okay.

Daniel: Kann ich ein Lied von singen?

Wolfgang Wurm: Es muss nicht bis ins allerletzte Nitte stimmen. Für mich ist dann schon der Gesamteindruck entscheidend, wenn ein Modell als Story kommuniziert. Die Farbstellung, dass das alles harmonische Farben sind, dass das den Maßstabseffekt irgendwo auch transportiert. Ein Modell in 1 zu 700 hat einen anderen Maßstabseffekt in der Farbe als ein Modell in 1 zu 200. Weil du es ja... je kleiner ein Modell, desto heller musst du das anmalen. Weil du es ja... wenn du denkst, ein 1 zu 700er Modell, das ist jetzt, sagen wir mal, wenn es vor dir auf dem Tisch steht, 10 cm lang. Das würde bedeuten, du siehst das Original aus sehr großer Entfernung. Das heißt, zwischen dir und dem Original Schiff ist ein gewisser Luftpolster. Und ihr kennt das ja alle. Also...

Biberhunter: Okay.

Wolfgang Wurm: Wenn du in die Berge hineinschaust, also bei euch, das kennt ihr vielleicht nicht so, aber bei uns in Österreich, wenn ich in die Berge hinein sehe, dann sind die hinteren Berge deutlich heller als die vorderen. Durch die Luft drüber, durch die Ticketat, durch die Atmosphäre. Das heißt, auch ein kleines Modell muss ein bisschen heller bemalt sein und nicht in der Originalfarbe. Also wenn du jetzt ein 1 zu 7 an der Modell in der Original RAL Farbe lackierst, dann ist es zu dunkel.

Biberhunter: Ja.

Biberhunter: Aha.

Daniel: Das ist mal voll interessant. Das war für mich jetzt noch... Also ja, gleich. Ich komme jetzt erst letzte Woche aus Schottland, da sind viele Berge. Und den Effekt kennt ja jeder. Berge näher dran, weiter weg. Du siehst die Luft halt, da ist halt was. Aber das mit dem Modell, das ist voll interessant. Das hatte ich noch...

Biberhunter: Ja, hat schon.

Wolfgang Wurm: Hm.

Wolfgang Wurm: Ja genau, das ist der sogenannte Maßstabseffekt. Ein 1 zu 200er Modell kannst du deutlich dunkler lackieren, allerdings auch noch nicht in der Original RAL Farbe.

Biberhunter: Aha, interessant, ja?

Wolfgang Wurm: Immer heller. Immer heller. Wo war ich stehen geblieben? Jetzt bin ich ein bisschen den Faden verloren. Hälft mir Welt.

Biberhunter: Gut Frage.

Daniel: Du warst eigentlich bei deinem Modell, was du gerade da scratchbaust und dann kamen wir auf die Geschichte.

Wolfgang Wurm: Mhm. Ja genau, da musst du jetzt natürlich Techniken anwenden, die du im Plastikmodellbau aus dem Bausatz her nicht hast. Da kommt jetzt das erste Mal tatsächlich 3D -Druck zum Einsatz. Also ich habe aus diesen Originalplänen vom Museum erst mal, das war der erste Schritt, eingescannt und neu gezeichnet am Computer. Die werden ja alle mit der Hand gezeichnet und wenn du eine Mittelachse durchlegst und das spiegelst, dann ist die Backbordseite nicht wahnsinnig deckungsgleich mit der Steuerbordseite. Das muss man dann mal neu zeichnen, spiegeln und alle aufbauten, zeichnen und dann kommt ja die Schnittstelle zwischen verschiedenen Techniken zum Einsatz. Manche Teile baue ich als PE -Teile, manche Teile als 3D -Druckteile. Die müssen zusammenpassen, sprich alles was ich in 3D konstruiere, Druck ich auch auf meinem Zortragsresin Drucker, was im übrigen nie so flüssig geht, wie man das jetzt so beschreibt. Ich bin auch ein Beginner und man braucht schon Anläufe. Ihr habt das letztes Mal auch in eurem Druckbeitrag behandelt. Wie lege ich das Modell in den Drucker, dass da keine Schichtenlinien entstehen und so weiter. Das ist blutiges Ausprobieren.

Daniel: Hehehe

Biberhunter: Häh?

Daniel: Nielst weiß, wovon du sprichst.

Biberhunter: Ne.

Wolfgang Wurm: Das ist jetzt nicht so einfach wie es klingt.

Daniel: Und warum fällt das andauernd ab? Und warum fehlt hier ein Stück? Warum ist die Stütze weg? Warum ist das nur halb gedruckt? Drei Leute sind da, zwei liegen im Tank.

Wolfgang Wurm: Ja, wohl nicht.

Biberhunter: Hm.

Wolfgang Wurm: Ja, so ist es. Also das ist das eine und das andere ist die Messing -Teile, die fertige ich auch selbst. Das habe ich jetzt das erste Mal beim Olympik -Umbau gemacht, tatsächlich PE -Teile selbst zu entwickeln. Das ist jetzt nicht ganz so kompliziert, das muss man sich vorstellen. Das ist nur 2D -Zeichnen natürlich. Du zeichnest, ich habe da das Programm Adobe Illustrator, aber Corel Draw. für alle nicht Apple User genauso gut. Und diese Teile zeichne ich dann quasi als flächige Bauteile, aber da muss schon ein bisschen die Erfahrung reinkommen, was kann PE und wie muss man PE -Teile anlegen, dass ich sie dann auch falten kann.

Daniel: Da hast du durch Pontos mehr als genug Erfahrung.

Wolfgang Wurm: So ist es ja. Genau. Wo setze ich die Stege, dass ich es dann rausbreche und so weiter. Im PE gibt es dann auch noch zwei EZ -Schichten. Da kann man doch auch eine gewisse Dreidimensionalität hineinbringen. Das wird in zwei EZ -Vorgängen gemacht. Das heißt, einmal wird das Basisteil rausgeätzt in seinem Umriss. Und dann kannst du auch noch einen zweiten PE -EZ -Vorgang machen, indem du in dieses Teil noch halbtief hineinätzt. Ja, das kennt ihr auch. Da gibt es dann Teile, die... auch eine gewisse dreidimensionale Struktur haben. Und die lasse ich alle in Tschechien ätzend bei der Firma Haula. Das geht sehr unkompliziert.

Daniel: Ja, hab ich auch schon mal gesehen, es gibt halt Firmen, die bieten das halt einfach an. Da machst du dir, setzt dich hin, machst ne simple 2D -Zeichnung, wie das sein soll, mit Maßen. Musst halt wissen, wie, ne? Steh in der Suche, setzt dich hin, dann schickst du das dahin, bitte einmal produzieren, so und so oft, das kostet dich dann x Geld und dann hast du ein geätztes Teil mal sehr einfach formuliert. Also, ist ja kein Hexenwerk.

Wolfgang Wurm: Hm.

Wolfgang Wurm: Das kostet auch nicht viel, das ist eine relativ günstige Methode. So ein A4 -Bogen kommt auf 36 Euro oder so. Und auf A4 bringst du schon jede Menge Blech unter.

Biberhunter: Interessant.

Daniel: Also eine einfache, eine Glenfiddich 12 Jahre quasi. Dass wir hier in Whiskeyflaschen bleiben. Dass wir hier... Die Leute auch verstehen, was das dann kostet.

Biberhunter: krass

Wolfgang Wurm: ... Ja, genau. in der Whiskey -Währung. Genau. Ja, und das ist die dritte. Entschuldigen, Nils.

Biberhunter: Nein, nein, alles gut.

Wolfgang Wurm: Und die dritte Technik, die ich jetzt für die Viribus Unitis selbst entwickelt habe, das war auch nicht ganz so ohne, ist das Deck, das Holzdeck. Wenn wir schon bei den Azurüstsätzen waren, die von Pontus oder KA, die bieten ja auch immer selbstklebende Holzdecks an. Kennst du? Ja. Die sind jetzt ein bisschen umstritten. Ich finde, dass sie...

Daniel: Du machst immer Holzdeck, ne?

Wolfgang Wurm: erst eigentlich ab einem Maßstab von 1 zu 200 annehmbar sind und funktionieren. Alles was darunter ist, also ein 700er Modell würde ich auf keinen Fall mit einem Holztek ausstatten. 350er geht gerade noch. Warum? Weil die Struktur des Holzes nicht mehr Maßstabsgerecht ist.

Daniel: Kriegste nicht so klein hin, ne?

Wolfgang Wurm: Ja genau, also manche Leute denken, da kommen wir wieder zum Thema Maßstabseffekt. Manche Leute glauben immer, ich kann ja gar nicht originalgetreuer sein, wenn ich das originale Material verwende. Nur auch beim Material kommt der Maßstabseffekt zu tragen. Also zum Beispiel, wenn ich ein Segelschiff baue, die Segelschiffbauer aus Holz, die nehmen dann oft gerne mal Eiche her, weil das Original war ja auch in Eiche gebaut. Nur, du müsstest ja auch die Holzstruktur im Maßstab verkleinern. Dann sind die Poren und die Fasern des Holzes viel zu groß in diesem Maßstab. Wenn du eine originale Holzstruktur nehmen willst, müsstest du zum Beispiel irgendein Holz mit einer wesentlich geringeren Wasserung nehmen. Ein Holzdäck hat natürlich auch Im 700er Maßstab eine viel zu gröbere Struktur, im 200er find ich geht's gerade noch. Ist tolerierbar. Es hat eine gewisse Rauigkeit auf der Oberfläche. Die kann man noch ein bisschen niederschleifen, aber da geht's gerade noch. So. Aber es schaut natürlich von der Farbe her super aus, so ein Holzdäck. Und ich hab jetzt da überlegt, wie mach ich das auf meinem Scratch -Bau. Man kann jetzt nicht einfach ein Furnierholz hernehmen. Also die sind gelasert grundsätzlich, muss man sagen. Die Außenkontur ist gelasert und die Plankenstruktur ist... mit Laser graviert. Du kannst jetzt aber nicht einfach ein Furnierholz hernehmen, weil das hat ja von oben betrachtet die Holzstruktur drauf mit Jahresringen und was auch immer. Da muss man jetzt ein Furnierholz nehmen, wo man viele Furnierschichten übereinander stapelt, verleimt zu einem Block und dann wird er so 90 Grad gedreht und nochmal runter geschnitten. Das heißt, dieses Das dünne Blatt Holz, das du jetzt vor dir hast, besteht aus lauter einzelnen kleinen Einzelbrettern. Verstehst du das? Ja? Genau.

Biberhunter: .222) Hm?

Daniel: .395) Ja, aber logisch, klar, halt... Du bist sehr, sehr im Detail, ne? Wie schaffst du das? Das ist Scratch -Bild, ne? Du musst an so viele Sachen denken, was vorher bei einem Bausatz andere für dich gemacht haben.

Wolfgang Wurm: .286) Hm?

Wolfgang Wurm: .95) Genau. Ja und das wird dann runter gelasert und das Deck eingraviert und das ist wirklich beim ersten Versuch super gut, super gelogen. Also das schallt keinen Vergleich mit den gekauften Holzdecks muss ich sagen.

Daniel: .507) Eine ganz allgemeine Zwischenfrage mal. Du bist ja, obwohl du immer sagst, warum haben wir vom Wolfgang noch nie was gehört? Jahrelang dabei, Riesenschiffe, super viel Erfahrung, jetzt selbst Bau-, Modellfan-, Autor-, Schiffe im Museum und ... Ich hab noch nie von dir so groß Work in Progress gesehen. Du bist auf Social Media, auf Instagram jetzt gar nicht so aktiv, dass man dich bei deinem Bau der Schiffe begleiten kann.

Wolfgang Wurm: .766) Das ist ein bisschen in meinem Alter geschuldet, fürchte ich. Also ich bin jetzt kein Digital Native und jetzt auch nicht groß im Social Media unterwegs. Aber irgendwann einmal hat meine Tochter gesagt, hey Papa, jetzt stell mal ein paar Schiffe auf Insta und seitdem bin ich da auf Insta. Betreibe das allerdings jetzt nicht wahnsinnig aktiv. Also ihr könnt da gerne mal reinschauen. Daniel hat das eh schon gesagt. Scaleships, also so wie Maßstab Skale Chips ausgeschrieben unterstrich ww Und da habe ich jetzt ohne es zu wollen eigentlich schon seit seit kurzem über 10 .000 Follower. Ich meine das ist jetzt vermutlich gar nicht so wenig für das, dass ich es jetzt nur nebenher betreibe. Aber ich habe alle meine Schiffe und alle diese Photoshop

Daniel: .227) Okay.

Biberhunter: .31) Das ist ordentlich.

Wolfgang Wurm: .806) Bilder von denen ich gesprochen habe da drauf. Ihr könnt gerne mal reinschauen. Ich bemühe mich da jetzt ein bisschen aktiver zu werden und auch mal ein bisschen Bau. Also gerade jetzt bei der Wiribus -Unitis gibt es auch schon das eine oder andere Reel mit ein paar Baustufenberichten. Wie man da diese kleinen PE -Teile biegt und so weiter.

Daniel: .867) Ja, sehr, sehr, sehr, sehr gerne. Also das war auch, sollte auch so ein bisschen so eine Überleitung dazu sein. Also, gerade da ich eventuell ja auch nochmal ein Schiff bauen werde. Und wie du schon sagtest, wenn du einmal 200 gebaut hast, liegt es natürlich schon irgendwie nahe, das andere Schiff da drüber zu stellen oder daneben zu stellen und irgendwie in dem Maßstab zu bleiben. Und du hast dich heute als Ansprechpartner Nummer eins für Schiffsfragen entpuppt.

Biberhunter: .63) Haha.

Wolfgang Wurm: .422) Gerne, jederzeit. Wenn jemand Fragen hat, ihr könnt mir gerne auf Instagram eure Fragen stellen, wenn jemand in Detail irgendwelche Fragen hat. Jederzeit gerne.

Daniel: .899) Ähm, ja, also ich würd mich freuen da mal mehr zu sehen.

Daniel: .131) Dann würde ich gerne mit dir über die ganzen Techniken sprechen. Gerade so... Du hast jetzt nicht viel Panzer -Erfahrung, aber niederlässt auf jeden Fall sehr viel. Wie unterscheidet sich das zum Schiff? Ich denke mal, gerade Rumpfalterung sieht immer schon sehr... Keine Ahnung, ich hab halt... Oder manchmal unten das High -Red, und dann kommt grau irgendwas da drüber. Und dann... ist bei vielen fertig, aber wenn ich jetzt mal deinen Schiff nebenbei hier angucke, da ist ja von grün, von grau, von schwarz, von weiß, von faded, dann irgendwie gelb Töne, rost und alles, da kann man so viel erkennen, nur allein auf dem roten Rumpf unten. Wie sind so deine, so ganz grob zusammengefasst, die Techniken, gerade so Alterungstechniken, die man an so einem Schiff macht, jetzt speziell am Rumpf? Ich glaube, korrigiere mich gerne, ich glaube, das ist so das Interessanteste.

Wolfgang Wurm: .15) Hm?

Daniel: .587) den Rumpf echt hinzukriegen.

Wolfgang Wurm: .294) Ja, weil du am Rumpf natürlich die größten Flächen hast. Das sind schon gerade auf der Titanic, also auf der Olympik, das sind schon richtig große Flächen und die machen dann aus, ob ein Schiff überzeugen ist oder nicht. Aber generell sind die Techniken gar nicht so sehr viel anders, wie jetzt im Panzermodellbau, denke ich mal. Also ich habe auch... Ich mach von vorne bis hinten Pre -Shading entlang der Panzerplatten, wie im Flugzeug -Modellbau oder im Panzer -Modellbau mit Airbrush. Mit Airbrush werden alle Panel -Lines oder alle Panzerplatten gepre -shaded. Dann kommt die Basislackierung drüber, wobei ich jetzt auch dazu sagen muss, ich bin jetzt kein Guru mit der Airbrush, also höchsten Respekt vor...

Daniel: .571) mit Airbrush, so ganz leicht.

Wolfgang Wurm: .374) Kollegen aus dem Flugzeug - und Panzermodellbautei, dass irgendwie diese Linien und Punkttarnungen da aufsprühen. Ich bin jetzt kein... mit Druckregulierung und verschiedenen Düsen... da hört es bei mir auf. Ich bin schon... ich bin froh, wenn ich eine saubere Fläche hinbekomme. Ja, Punkt. Und manchmal lege ich dann noch ein paar...

Daniel: .507) Beim Schiff ist Fläche abarbeiten.

Biberhunter: .682) Das war's für heute. Bis zum nächsten Mal.

Wolfgang Wurm: .822) mit der Airbrush draus von Helligkeitsschattierungen und irgendwelche Paneele in der Mitte ein bisschen aufhellen, wie auch im Panzermodellbau und im Flugzeugmodellbau. Das ist im Prinzip genau gleich. Dann verwende ich viel Kreide. Das heißt, du kannst auch Pigment kaufen, aber ehrlich gesagt sehe ich nicht ein, dass man da einen Haufen Geld ausgibt für fertige Pigmente. Ich habe so einen uralten Kreidekasten aus meiner Kindheit, da schabe ich mir mit der Klinge ein bisschen. Kreidestaub runter und der wird dann mit dem flachen Pinsel aufgetragen. Da kommen erste Rainmarks sozusagen immer vertikal von oben nach unten gezogen mit Kreide drauf. Dann verwende ich natürlich auch Hairspray bzw. Chipping Fluid, Drybrush, Washing,

Biberhunter: .63) Mhm.

Wolfgang Wurm: .03) Und dann noch das letzte Stufe mit dem feinen Pinselkratzer und Rostmarken. Also diese typischen Rostnasen, diese großen, die du zum Beispiel jetzt auf der Olympique siehst, die kommen, die ist ja ziemlich verrostet, die werden mit dem Pinsel gemacht und da habe ich so einen, ich glaube von MIG, Ammo, irgendwie so einen Rostwasch.

Daniel: .003) Ja, den hab ich grad offen, tatsächlich.

Wolfgang Wurm: .118) auch immer wieder Kreide. Grundsätzlich, wie altert man ein Schiff? Indem du beobachtest in der Realität, indem du schaust, wo auf einem Schiff, aber das ist jetzt ganz egal, ob du Schiffe baust oder Panzer, es ist immer die gleiche Gesetzmäßigkeit, wo passiert Rost? Es ist immer übel, wenn so Rost nach dem Zufallsprinzip verteilt wird.

Biberhunter: .406) Hm.

Biberhunter: .726) Hm.

Wolfgang Wurm: .59) Man muss tatsächlich schauen, wo Rost passiert. Das ist hauptsächlich in den exponierten Bereichen am Bug, wo der Anker runterrasselt, wo die Kette scheuert. An den Seiten, wo das Schiff mal an eine Arkeimauer anlegt oder ein anderes Schiff sich dagegen legt, an den exponierten vorspringenden Kanten, dort platzt Farbe ab. So, und jetzt muss man mal die Gesetzmäßigkeiten von solchen Verletzungen... sich anschauen. Da braucht man jetzt aber nicht in den Hafen gehen, da reicht jeder verrostete Müllcontainer hinter dem Haus. Und Rost hat immer eine Verletzung der Farbe als Ursache. Also dort scheuert was dagegen, da platzt Farbe ab. So, dann kommt dort an dieser Stelle das nackte Eisen zum Vorschein. Nacktes Eisen hat immer eine schwarz -braune Farbe, die male ich mal mit einem feinen Pinsel in diesem Bereich auf. Dann gibt es, dann entsteht dort aktiver Rost an dieser Stelle. Der ist immer ein bisschen orange -rot. Den zeichne ich dann mit diesem Pinsel meistens an die Unterkante etwas. Das schwarze Metall soll schon auch noch rausschauen. Nicht nur Rost pur, sondern immer ein bisschen auch das Eisens sichtbar lassen. Das ist der aktive Rost. Der ist Rot -orange. Und dann gibt es den passiven Rost. Das ist der, wo Rostpartikel dann durch den Regen ausgewaschen werden und an der Wand herunterlaufen. Das ist der passive Rost. Der ist etwas dunkler, hat auch Farbverläufe drinnen und der fließt dann in Schlieren runter. Das muss man sich heute am Original anschauen, wie sich der verhält, wie ein Bach, der oben ein bisschen breiter ist und dann langsam nach unten rinnt und irgendwann einmal versickert.

Biberhunter: .342) Hm.

Wolfgang Wurm: .166) Und jetzt kommt noch ein ganz kleiner Trick, den ich da immer anwende bei diesen Verletzungen. Wenn du da ganz genau reinschaust... Dann nehme ich eine hauchdünne Nadel, meistens eine Nadel von einem alten Airbrush zum Beispiel und dann kratze ich an dieser Verletzungskante eine ganz hauchdünne Linie in die Farbe, sodass das Grau des Plastiks mehr oder weniger ein bisschen durchkommt. Also ein ganz leiser Kratzer. Und dieser leise Kratzer bewirkt einen un...

Daniel: .395) Ich sehe das gerade.

Biberhunter: .486) Aha.

Wolfgang Wurm: .902) unglaublichen 3D Effekt. Du hast nämlich dann den Eindruck, als würde das die Kante der Farbschicht sein. Wenn du da mal wirklich reinschaust in solche Details, dann

Daniel: .307) Ja... Das kann man glaub ich nicht sehen, ne? Der Cam... Ja... Das weiße...

Wolfgang Wurm: .734) Ja, du siehst schon, dieser leise Kratzer, der bewirkt, dass dieses Eisenloch als Vertiefung erscheint.

Biberhunter: .246) Hm?

Wolfgang Wurm: .078) Das ist so dünn, das kannst du mit dem Pinsel nicht mehr malen. Da brauchst du eine Nadel. Die kratzt du da rein. Das ist so ein kleines Goodie am Schluss noch.

Daniel: .235) Ich dachte erst, das hätte so leicht gemalt.

Daniel: .355) Das heißt mit Ölfarben malst du gar nicht, weil ganz viele machen ja so mit den Dots und mit Ölfarben kann man super viel machen und das was du alles mit den Pigmenten machst, machen ganz viele einfach mit Öl, so ein weiß, hell -grau und dann das schön verteilen über den Rumpf, das ist auch super aus.

Wolfgang Wurm: .974) Ehhh... Hm?

Wolfgang Wurm: .43) diese Punktmethode und dann mit White Spirit verwischen. Habe ich seit neuerem ausprobiert und bin ganz glücklich damit gewesen. Habe ich früher nicht gemacht, muss ich gestehen, aber ich habe es jetzt mal versucht und habe ganz gute Ergebnisse damit erzielt. Aber das war jetzt etwas Neues, muss ich gestehen, habe ich früher nicht gemacht. Ja und auf dem Rumpf selber kommen dann wie gesagt Ich glaube bei der Mikasa, also früher bei den ersten Modellen, wenn du die Bismarck anschaust oder die Hornet, man ist ja nicht auf alles stolz, was er gemerkt hat. Da habe ich das Unterwasserschiff noch sträflich vernachlässigt. Das ist einfach nur rot. Bei der Bismarck okay, die war wirklich noch neu. Aber mittlerweile finde ich die Unterwasserschiffe sogar fast am faszinierendsten. Die haben ja oft wirklich Farbstrukturen drin, die so lebendig sind, weil der wurde nie gestrichen. Da setzen sich Algen an, da setzen sich Muscheln an, da bleibt die Farbe ab. Da gebe ich mittlerweile richtig Gas. Auf der Mikasa zum Beispiel habe ich auch die Salztechnik angewandt und das Haarspray in großem Stil und die hat wirklich gutes Leben. Auch die IOWA, da gibt es jetzt auf meiner Seite, siehst du den Unterwasser rum, wenn du mal ein bisschen reinschaust. Auch mit den Panel Lines und so, der kommt richtig gut.

Daniel: .555) hier Panel Lines slash Pin Wash. Das machst du schon nochmal, du machst das Pre -Shading und dann machst du trotzdem am Rumpf nochmal mit Panel Lines jede Niete, jede Platte, alles irgendwie.

Wolfgang Wurm: .062) Ja, nicht jede, aber doch. Was ich am Rumpf, an den Schiffsrumpfen auch so faszinierend finde, ist, dass die ja in Wirklichkeit nie ganz glatt sind, sondern immer eingedellt sind. Auch wenn sie frisch aus der Werft kommen, der Stahl verzieht sich beim Schweißen an den Spanten und wenn sie dann eine Zeit lang unterwegs sind, dann delen die ein durch den Seeschlag. Bei einem Schlachtschiff musst du das nicht so beachten, weil Schlachtschiffe sind naturgemäß sehr stark gebaut und die vertellen jetzt nicht so. Aber bei der Hornet, beim Flugzeugträger, habe ich das mal versucht, diesen Sehschlag, diese Eindellungen an den Spanten darzustellen mit Illusionsmalerei. Das heißt, ich habe die Spanten einmal alle aufgezeichnet auf dem Schiff, ganz leicht mit Bleistift, dann mit Abklebeband hingeklebt und dann mit dem Airbrush. auf der linken Seite ganz leicht aufgehellt, auf der rechten Seite ganz leicht abgedunkelt und dadurch entsteht der optische Effekt von Eindellungen. Also das ist tatsächlich, wenn du hinschaust, glaubst du, das Schiff ist an der spannenden Struktur eingedellt und du dann mit dem Finger drüber gehst, siehst du, das ist vollkommen glatt. Also das ist wirklich reine Illusionsmalerei. War ganz spannend.

Daniel: .419) Das ist aber kein Bild auf Instagram, da müssen wir auf deine Homepage gehen.

Wolfgang Wurm: .358) Nein, nein, nein, doch, doch, doch, doch, doch, die Ayova, da müsstest du, die müsstest du sehen. nein, Entschuldigung, Entschuldigung, die war nicht, die war nicht. Das müsstest du schon sehen.

Daniel: .267) Achso, die Ayo -Ado. Ich dachte du warst bei der Hornet.

Biberhunter: .478) Ja.

Daniel: .555) Ja, guck ich nochmal. Ach da, ja ja.

Wolfgang Wurm: .11) Und dann habe ich noch die U552 gebaut, das ist ein bisschen ein Ausreißer. Da bin ich ein bisschen zwangsbeglückt worden von Trumpeter. Ich muss ja dazu sagen, ich habe das Privileg, dass ich meine Bausätze alle nie selbst kaufen musste, sondern von Trumpeter bekommen habe. Die habe ich mal auf der Sp... Nürnberger Spielwarenmesse getroffen und die haben mich dann gefragt, ob sie die Modelle dort ausstellen dürfen. Da habe ich gesagt, ja gerne. Und seitdem habe ich die Modelle dann immer von denen bekommen, mit der höflichen Bitterseed möglicherweise bis zur nächsten Spielwarenmesse fertigzustellen. Das war jetzt so eine Win -Win -Situation für beide. Irgendwann haben sie mir auf der Spielwarenmesse dieses U552 Modell in die Hand gedrückt und ich habe

Daniel: .907) Mh.

Biberhunter: .718) War immer nett.

Wolfgang Wurm: .638) überhaupt keine Freude damit gehabt. Das ist ein U -Boot im Maßstab 1 zu 48. Da sprechen wir auch von über einem Meter und das ist so ausgelegt, dass es auch ein Innenleben hat. Und die haben sich so gedacht, dass sie eine Rumpfhälfte transparent spritzen, dass man da ein bisschen rein sieht.

Biberhunter: .654) Hmm?

Wolfgang Wurm: .07) gut gemeint, aber in Wirklichkeit siehst du da nur schemenhaft rein und ich habe mir gedacht, wenn ich das Innenleben baue, dann will ich das auch wirklich sehen und habe dann Fenster reingeschnitten. Und tatsächlich ist so ein U -Boot im Inneren zu bauen eigentlich ein Vorhaben, dass man nur als verrückt bezeichnen kann, weil da sind so viele Details drin. Also du kannst dir das gar nicht vorstellen, wenn du mal in einem U -Boot warst, wie viele Handräder und Leitungen. Du brauchst nicht mal ansatzweise versuchen, diese Detailfülle auch darzustellen. Aber wie auch immer, und ich habe mich dann breit treten lassen, dieses U -Boot dann tatsächlich zu bauen, habe durch die Wahl der Ausschnitte

Daniel: .499) Ja.

Wolfgang Wurm: .246) den Blick ins Innenleben schon mal ein bisschen begrenzen können, also dass ich nicht diese Batterieräume oben und alles Mögliche tatsächlich bauen muss und hab dann Fenster reingeschnitten und nicht transparent gemacht und beim U -Boot muss ich sagen, das hat mich auch an meine Grenzen geführt. Also da war ich oft kurz davor, es einfach nur wegzuschmeißen.

Daniel: .547) Und das alles nur, weil man 200, 300 Euro gespart hat. Das ist dann auch nicht wert.

Wolfgang Wurm: .166) Nein, nein, wegen dem Geld hätte ich es nicht gemacht, aber irgendwie haben sie mich dann doch bei meiner sportlichen Ehre gepackt und ich dachte ich zeige es euch. Beim U -Boot habe ich dann wirklich, das ist Maßstab 1 zu 48. So und jetzt kommen wir zur Parallele zum Panzermodellbau und zu den Alterungstechniken. In diesem Maßstab bist du natürlich schon ganz woanders, da musst du auch auf Oberflächenstrukturen achten. Wie auch mein Panzer, ihr schaut ja auch, dass der Turm eine gusseisene Struktur hat und nicht nur glatt ist. Und so ein U -Boot, wenn du das im Original siehst, das war unglaublich verbeult und eingedellt und eingedrückt und da siehst du auch die Schweißnähte wirklich dreidimensional. Und das da darzustellen, das war eine richtige Challenge. Also ich habe die zwischen den Spanten, die habe ich mir aufgezeichnet, dann mit dem Dremel. dazwischen rausgefressen, also Einbuchtungen rausgefräst, dass wirklich auch diese Wellenstruktur in der Oberfläche zum Forschen kommt. Da sind natürlich dann alle Nieten über den Jordank gegangen, könnt ihr euch vorstellen. Die habe ich dann wieder aufgebracht mit, es gibt so dreidimensionale Deckhals mit Nieten drauf, ja, die kennt ihr vielleicht.

Biberhunter: .086) Ne.

Daniel: .227) okay.

Wolfgang Wurm: .83) Die werden aufgebracht wie normale Wasserschiebebilder, sind allerdings dreidimensional. Die habe ich dann wieder alle Nieten rekonstruiert. Und auch da habe ich dann wirklich anleihen bei euch Panzerbaukollegen genommen und wirklich mit allen Tricks, die ihr da so drauf habt, gebaut. Also das Schiff ist, das U -Boot ist eigentlich ein Schwimm in der Panzer, wenn du die Alterungstechniken und die Oberflächenstrukturen siehst.

Biberhunter: .202) Ich habe das auch bei dir gesehen auf der Seite. Ich habe echt direkt daran gedacht Panzer mit Inneneinrichtungen und ich weiß warum ich das noch nie gemacht habe und das dann in diesem U -Boot Modell zu sehen in dieser Größe. Ich war direkt beeindruckt. Und dann, ich glaube, das war auch das Modell, wo du diese Bilder hast, wo quasi der U -Boot Turm zu sehen ist, wo dann auch die Alterung mit den Rostläufen so zu sehen ist.

Wolfgang Wurm: .446) Ja.

Biberhunter: .502) Das sah direkt, da habe ich mich direkt wohlgefühlt. Das sah direkt ansprechend aus. Da habe ich mich sehr an das erinnert gefühlt, was ich mag. Also wie gesagt, Kreuzfahrtschiff ist halt was anderes als so ein altes, verrammeltes U -Boot. Es gibt ja diese Modell -Ausschnitte von einem U -Boot, wo du einen Turm hast, habe ich mal erwähnt. Das könnte ich mir auch noch vorstellen, wenn wir von Schiffsmodell reden. Aber dann hört es auch schon auf.

Wolfgang Wurm: .046) Hehehe.

Wolfgang Wurm: .15) Ja, das ist deine Welt.

Wolfgang Wurm: .23) Ja, ja.

Biberhunter: .95) Das sah halt echt so aus, das sah interessant aus, sagen wir so. Aber wie gesagt, dieses Modell mit innen ein Richtung kompletter Wahnsinn.

Wolfgang Wurm: .094) Mh, mh.

Wolfgang Wurm: .822) Ja, das ist tatsächlich so. Und da musst du dich auch wirklich die Frage stellen, wo hörst du auf? Du kannst nicht jede Leitung darstellen in seinem U -Boot. Und sie ist auch nicht dokumentiert. Du kannst jetzt nicht den Anspruch haben, jedes Rohr und jedes Handrad tatsächlich originalgetreu an seiner Stelle zu machen. Da kommt eher das zum Tragen, dass der Gesamteindruck stimmen muss, diese Überfülle an Details in einem U -Boot darzustellen. Und da ...

Biberhunter: .718) Ja, ja.

Wolfgang Wurm: .31) darf man sich auch die künstlerische Freiheit erlauben, dass du hier und da Leitungen verlegst, die jetzt nicht dokumentiert sind. Da habe ich auch die berühmte Reste -Kiste schamlos geblündert. In diesem U -Boot wirst du Teile finden, die vorher irgendwo einen Lüfter auf einem Schiff waren und jetzt irgendwo... Das war wirklich lustig, weil da habe ich jetzt nicht den Anspruch gehabt, dass jedes Detail stimmen muss. Ich wollte einfach die Fülle darstellen.

Biberhunter: .91) Ja.

Daniel: .931) Cool.

Wolfgang Wurm: .558) gewisse künstlerische Freiheiten natürlich erlaubt.

Biberhunter: .326) Ja, vollkommen in Ordnung. Viel Schinne.

Daniel: .627) Mh.

Wolfgang Wurm: .406) Also beim Blick auf die Uhr ist es kurz vor 12, jetzt sind die zwei Stunden verflogen wie im Flug.

Daniel: .043) Ja, siehste? Und wir sind noch lang nicht fertig.

Wolfgang Wurm: .846) Hahaha!

Biberhunter: .966) Also wenn wir gerade über Zeit reden, ich habe so bis 5 Zeit, weil ich muss nachher noch zur Arbeit.

Wolfgang Wurm: .99) Ich hab Open End, ich frag mich nur wie lange euer Beitrag werden darf. Oder schneidest du dann eh zusammen? Okay. Na gut.

Daniel: .323) Ja, also...

Biberhunter: .31) zwei stunden haben wir schon geschafft so in der folge aber

Daniel: .347) Nö, nö, nö, also wir haben Zeit. Ja, ja, denkt man, das schaffen wir auch. Also ich hab endlich noch jetzt ein paar Fragen.

Wolfgang Wurm: .454) Tschüss, los!

Daniel: .563) Und zwar, du hast eben über Helligkeit der Modelle gesprochen, wie hell kann eine Farbe sein und du musst einen Farbverlauf haben. Das heißt, benutzt du die sogenannte Color Modulation beim Sprühen oder war das nur auf hier Drybrushing und sowas bezogen?

Wolfgang Wurm: .254) Ich weiß, was du meinst. Das ist den Lichteinfall von oben mit hellerer Farbe zu simulieren. Oder?

Daniel: .627) Ja, irgendwie, oder einfach nur erhabene Sachen sind ein bisschen heller, hintere Liegen sind ein bisschen dunkler.

Wolfgang Wurm: .326) Ja, höchsten Respekt vor den Kollegen, die das auf ihren Panzern machen. Schiffsmodellbau muss ich... Ansatzweise vielleicht, dass ich dann mit der Airbrush die obere Seite von einem Geschützturm vielleicht ein bisschen heller mache als die untere. Ja.

Wolfgang Wurm: .35) So richtig professionell habe ich das noch nie versucht.

Daniel: .819) Ja, wäre auch dann ein bisschen viel, bei diesen ganzen Türmen oder die Aufbauten auf den Schiffen dann, was liegt zwischen den Türmen, das ist dann dunkler, das vorne an der Seite ist wieder ein bisschen heller, da muss ein schön Verlauf sprühen und... Ja.

Wolfgang Wurm: .39) Wie gesagt, bei einem Schiffmodell in der Größe muss auch irgendwo am Ende des Tages fertig werden und die Effizienz. Auf was kommt es an? Der Gesamteindruck am Ende des Tages ist entscheidend. Es ist eine Art Bild. Es ist ein Kunstwerk. Das muss auch ein gewisses harmonisches Gesamteindruck erzeugen.

Daniel: .843) Okay, dann ... Dann würde ich dich bitten, wenn das so spontan geht, so zwei drei Tipps, die du jetzt erstens mir, der vielleicht auch definitiv noch mal ein Schiff bauen will, vielleicht sogar noch mal so bescheuert ist das in 1 zu 200 zu tun. Was würdest du so für Tipps geben für Schiffmodeller, die die Plastikmodellbau machen, sagen, komm, ein Schiff hat halt irgendwie was, das möchte ich gerne mal machen. Vielleicht auch in Bezug auf

Wolfgang Wurm: .318) Mhm.

Biberhunter: .118) Musiker.

Daniel: .059) Effizienz. Ich kann vielleicht kurz vorgeschichte bei der Titanic. Ich habe halt ganz viele Sachen gemacht. Dinge die gleich waren oder oft. Ich habe jetzt diese ganzen Lüft, Lüftungseinlässe oben drauf. Die habe ich alle zu zig Dingern raus getrennt. Hatte immer meinen Platz dabei und habe die auch dieses Putty da. Zack, zack, zack, zack, zack, zack. Alle drauf. Okay, heute sprühe ich weiß. Was ist alles weiß? Da ist ein Stück weiß, da ist ein Stück weiß. Da nehme ich was, da ich was. Alles drauf.

Wolfgang Wurm: .142) Ja.

Wolfgang Wurm: .758) Genau. Genau.

Daniel: .483) Zack, zack, einmal grundiert, einmal weiß gesprüht, fertig. Steht erst mal an der Seite, die sind fertig.

Wolfgang Wurm: .71) Das stimmt, also ein gewisses Denken in industrieller Fertigung würde ich es mal bezeichnen. Mass Production, dass du wirklich einmal ein bisschen ein System hineinbringst. Alle Teile, die weiß sind, ich verwende immer so einfach ein Holzbrett und da klebe ich doppelseitiges Klebeband drauf. Und da kommen dann diese ganzen Teile. Dann ist mal so eine DIN A4 Seite voll mit Flugabwehrgeschützen und Lüftern etc. etc. Alles was weiß ist kommt auf dieses Blatt, alles was schwarz ist kommt aufs andere Blatt und dann lackierst du einfach mal drüber. Das mit dem Pinsel zu lackieren ist halt nicht für undenkbar. Solche Detailfüllen. Erstens einmal wird dir die Farbe verkleben, so dünn kannst du das gar nicht machen, du musst das dreimal lackieren. Airbrush.

Biberhunter: .566) Ja. Ja.

Wolfgang Wurm: .142) für den professionellen Modellbauer gibt es da eigentlich eine Airbrush. Das heißt einmal alles zu lackieren und das ist schon mal der wesentliche Punkt, dass du dir den Bau in Schritten einmal durchdenkst und das in eine gewisse Massenproduktion überführst. Das ist schon das wichtigste.

Daniel: .755) lackierst du manche Dinge komplett fertig, dass du sagst zum Beispiel ich mache den Rumpf fertig inklusive Alterung und sagen der ist jetzt fertig, der kann jetzt zur Seite gestellt werden, ab jetzt kommen nur noch Deck und Aufbauten und macht dann auch wirklich kleine Modelle in sich mit, dass es jetzt lackiert, das geht jetzt auch erstmal in die Alterung in Rost und sonst und sowas und dann ist dieser Turmaufbau oder dieser Turm jetzt erstmal fertig, der kommt an die Seite gestellt und der wird jetzt erstmal ganz am Ende dann wieder zusammengebaut.

Wolfgang Wurm: .022) Ja, gut.

Daniel: .419) Also ich hatte Teile, die haben ich in den ersten Wochen weiß lackiert, weil ich alles zusammengebaut habe weiß und das lag dann über ein Jahr irgendwo rum von so oft rumschieben wieder dieser Teile, musste ich die irgendwann neu lackieren, weil die sich von selbst gechippt haben, weil die wieder irgendwo vorgekommen sind. Solange lagen irgendwelche Seitenwände der Titanic da.

Wolfgang Wurm: .086) Hahaha.

Wolfgang Wurm: .118) Du sprichst einen wichtigen Punkt an, das ist der psychologische. Du musst schon ein bisschen Self -Entertainment betreiben und schauen, dass du das auch mental durchhältst. Das heißt, du musst dich immer wieder zwischendurch belohnen.

Daniel: .715) Was sind da deine Tipps bei einem Schiff...

Wolfgang Wurm: .046) Ich beginne tatsächlich mit dem Rumpf. Das ist das größte Bauteil und den baue ich mal bis Deckoberkante. Und dann mache ich den auch fertig. Weil dann hast du mal ein Erfolgserlebnis. Das ist ganz wichtig. Das steht dann da und du hast Freude daran und dann willst du auch, dass es weitergeht. Und du weißt auch dann schon zu diesem Zeitpunkt, okay, das wird ein gutes Modell. Das wird gut. Weil gerade beim U -Boot, auf das ich zuerst angesprochen habe, da war ich bis kurz vor dem Ende noch nicht sicher, ob es jemals das Licht der Wälder blicken wird. Und es ist schon einmal gut, wenn du sozusagen mal einen großen grünen Haken unter den ersten Bauabschnitt setzen kannst. Und das ist im Idealfall der Rumpf. Und dann klebe ich auch schon das Holzdeck drauf. Und dann ist das schon mal die halbe Mitte. Dann beginnt ja erst die wirkliche Arbeit. Also gerade bei der Olympik.

Daniel: .627) Farbe macht halt auch einfach viel aus, ne?

Wolfgang Wurm: .526) Da war die Aufbauten schon fertig und die Takelage schon fertig. Und dann habe ich mir gedacht, okay, da kommen jetzt nur noch die Rettungsboote. Nur. In Wahrheit hat das noch mal so lange gedauert wie das ganze Modell. Weil die Olympik, im Gegensatz zu Titanic, wie jeder weiß, hatte die Titanic nur eine Handvoll Rettungsboote. Die Olympik hatte über 100 drauf. Das war als Truppentransporter eingesetzt.

Biberhunter: .782) krass.

Wolfgang Wurm: .158) Und die war voll gestopft mit Boden.

Daniel: .019) Die 20 Boote der Titanic waren schon wochenlang Arbeit.

Wolfgang Wurm: .574) Und dass du da durchhältst bis zum Schluss, das braucht dann auch eine gewisse Industrialisierung. Ich habe mir dann auch einen Rettungspot der Titanic genommen, habe da mit Resin eine Silikonform gebaut und das mit Resin abgegossen, 80 mal. Dann kommen aber noch die kleinen drauf und die Perseenings drüber und die Ruder rein und so weiter und so weiter. Also wie gesagt, man muss sich zwischendurch belohnen, weil sonst hält du das nie durch bis zum Schluss.

Daniel: .499) Wie sehr ist Whisky dabei hilfreich?

Wolfgang Wurm: .494) Ja, bis zu einem gewissen Bereich ist er hilfreich, aber einer gewissen Menge wird er eher kontraproduktiv. Aber noch einmal ein gutes Stichwort, irgendwie das Thema Psyche im Modellbau. Was ich jetzt natürlich schon beobachte nach 10 Jahren oder so.

Daniel: .123) Jakob!

Daniel: .147) Freunde haben sich abgewandt. Keine Rede mehr mit mir.

Wolfgang Wurm: .702) Nein, nein, nein, nenn das nicht. Ich bin auch noch glücklich verheiratet. Du wirst manchmal schon ein bisschen als Sonderling angesehen, aber es gibt auch noch ein Leben neben dem Modellbau. Das ist sehr aktiv betreiben. Aber worauf ich hinaus will, es gibt auch eine Leistungskurve im Modellbau. Die geht nach oben und irgendwann einmal auch wieder nach unten. Ich meine, ich bin jetzt 56. Am Anfang habe ich alle meine Modelle noch ohne Brille gebaut. war vermutlich auch motorisch vielleicht sogar noch ein bisschen besser drauf. Wenn du älter wirst, dann flacht irgendwann einmal die Kurve der Leistung ab. Du kannst nicht mehr so lange im Keller sitzen, du willst es auch nicht mehr, du siehst nicht mehr so gut, du brauchst für jede unterschiedlichen Entfernungen eine eigene Brille, die musst du immer wieder runternehmen und wieder raufnehmen. Die Nährfläche -Belastungsfähigkeit ist nicht mehr so... Ganz, ganz ehrlich, ihr seid jetzt beide noch junge Burschen, aber irgendwann geht das runter. Dann gibt es aber auch noch eine zweite Kurve und das ist die Erfahrungskurve. Die läuft diametral. Die Leistungskurve läuft nach unten, die Erfahrungskurve läuft nach oben und dort wo sich die beiden schneiden, bist du am Höhepunkt einer Modellbaufähigkeit. Ich vermute, ich habe die schon ein bisschen hinter mir.

Daniel: .611) Ist schön gesagt.

Wolfgang Wurm: .646) Das heißt, in Zukunft werde ich vielleicht ein bisschen kleinere Brötchen backen. Aber es ist auch ein interessanter Aspekt, über den man sich nie so Gedanken macht.

Biberhunter: .75) Ja, interessanter Punkt. Ja. Ja, doch, das sagst du. Also du hast das echt gut erklärt, weil gerade jetzt in meiner Situation auch drei Kinder, noch relativ jung, die Zeit ist nicht so da, wie man sie gerne hätte. Man wartet so ein bisschen darauf, dass ich sage mal zehn Jahre weiter, die Kinder sind ausgezogen. Ich habe ein altes Kinderzimmer als Hobbyraum. Ich kann dann richtig loslegen. Aber wie du dann sagst, dann geht es halt so los. Die Augen werden schlechter, vielleicht werden die Hände ein bisschen steiver. Vielleicht. hat man dann mehr Platz und Zeit, aber dann ist vielleicht die Fähigkeit nicht mehr so da. Das ist ein interessanter Aspekt, den du da ansprichst, dass man halt auch vielleicht nicht zu lange warten sollte mit gewissen Sachen, weil es dann halt einfach nicht mehr geht aus verschiedenen Gründen.

Wolfgang Wurm: .382) Das ist generell eine Lebensweisheit. Das bezieht sich nicht nur auf den Modellbau. Nie darauf warten, dass man in der Pension die Dinge macht, die man vorher nicht gemacht hat.

Biberhunter: .846) Ja, das stimmt, ja. Ja, ja, ja. Ich hatte nämlich auch in meiner Schaffenspause, die auch über zehn Jahre ging, ich hatte aber mein Zeug immer irgendwo noch in Kisten und Kartons, weil ich immer gedacht habe, irgendwann spätestens in der Rente. Und jetzt kam zum Glück dieser Punkt, dass ich wieder angefangen habe eher. Und ja, ich denke mir manchmal hätte ich gewartet, ich hätte viel verpasst. Ich habe jetzt schon viel verpasst. Also als ich wieder gekommen bin, diese ganze neue Welt mit Ammo, MIG, AK, Wethering Produkte, das gab es damals in meiner Zeit noch nicht.

Daniel: .387) Podcasting und so ein komisches Zeug.

Wolfgang Wurm: .814) Generell, das Internet hat unser Hobby gerettet. Das muss man mal sagen. Sonst wär's tot.

Biberhunter: .942) Ja, sowas alles. Ja, auf jeden Fall. Also damals noch mit Foren und so und jetzt mit Social Media. Wenn ich bedenke, ich hätte noch länger gewartet, vielleicht noch mal zehn Jahre, dass ich hätte so viel verpasst und auch meine Fähigkeiten wären erst sehr viel später. Vielleicht, die wären vielleicht gar nicht mehr dahin gekommen, wo sie jetzt sind, weil ich einfach körperlich nicht mehr in der Lage gewesen wäre. Das ist. Ja, ein sehr guter Punkt. Ich hoffe, dass dieser Punkt, wo die Kurven sich schneiden, bei mir noch weit weg ist. Deshalb Daniel, Daniel, mach die Pause nicht zu spät.

Wolfgang Wurm: .182) Hahaha.

Daniel: .123) Meine Erfahrungskurve muss noch steigen. Ich schreibe mir auf keine Pause machen. Im Idealfall.

Biberhunter: .646) Ja.

Daniel: .451) Ja, vielleicht muss man heutzutage, wenn man sich dem so ein bisschen bewusst ist, was Wolfgang gesagt hat, da bin ich schon voll deiner Meinung. Ich finde es traurig immer dieses Leben für die Rente. Ganz schlimm, gerade so glaube ich in etwas älteren Generationen war das noch häufiger, glaube ich, als bei unseren Generationen jetzt. Da findet ein Umdenken statt. Nutze jetzt so dein Hier und Jetzt und verwirkliche dich ein bisschen mehr.

Biberhunter: .998) Auf jeden Fall, ja.

Daniel: .579) Hab ich auch so im Kopf, das sollte man schon machen. Tu die Dinge. Jeder hat 24 Stunden am Tag Zeit. Dann du kannst die einplanen. Klar, man hat nicht immer so viel Zeit, aber vielleicht ist es halt einfach die eine Stunde in der Woche, die du die halt einfach frei schaufelst, vielleicht einen Termin machst und eben nicht fünf Jahre Pause machst. Und wenn es nur ein kleines Figürchen ist, wo du wirklich nur deine Nasspalette und paar Farben brauchst, die du ein bisschen machst oder Out of the Box Modelle ein bisschen und was ausprobierst.

Biberhunter: .062) Ja.

Biberhunter: .646) Einfach mal anfangen. Wir sind ja jetzt auch keine 20 mehr, wir merken ja auch, das Leben ist nicht unendlich. Wir sind jetzt auch keine 60, aber wir sind halt auch keine 20 mehr. Wir sind gerade so an dem Punkt, wo wir realisieren, dass man nicht unendlich Zeit hat und dass man einfach dann anfangen soll, wenn man sagt, so jetzt hätte ich eigentlich mal Bock. Einfach mal machen.

Wolfgang Wurm: .534) Ja.

Biberhunter: .174) Amen.

Daniel: .379) Äh, ja, genau, das Wort zum Sonntag. Äh, Wolfgang, das ist jetzt vielleicht die persönliche Sache wegen Titanic und sowas. Ähm, interessiert dich das auch so, das Thema Titanic? Weil mich ist ja absoluter Titanic -Fan geworden, auch so im Vorfeld schon so viel Bücher gelesen, Dokus geguckt, gemacht, jeden möglichen Scheiß.

Wolfgang Wurm: .662) Hahaha!

Daniel: .819) Dann auch mit diesem kleinen 1200 mit dem Harz, dieses Sinking -Diorama, was ich gemacht hab, so voll reingefuchst an diese ganze Geschichte, wie viel Uhr ist, welches Rettungsboot, wo runtergelassen worden und so ein Kamm. Und was hat dich dazu bewogen? Das war übrigens, wo ich das erste Mal gesehen hab, diesen Artikel in der Modell -Fan, der die Olympik ... Der so, ⁓ das Modell baue ich grad. Da hat einer umgebaut in die Olympik, die Zeitschrift kauft sie sowieso. Ab dem Moment hab ich abonniert. Ich hab im Nachhinein rausgefunden, dass du das warst. Aber ja, was hat dich dazu gewogen, die Olympik so zu bauen, wie sie da ist? Also da muss man ja schon wirklich irgendwie kurzzeitig einen weg gehabt haben, so das soll geschehen. Ich nehme die, mach die nicht out of the box, kauf mir Pontos, mach drei-, viermal so viele Rettungsboote und Alter, die macht diese Camouflage der Olympik. Also das ist schon Respekt.

Wolfgang Wurm: .094) Vielen Dank für's Zuschauen.

Wolfgang Wurm: .118) Nö.

Wolfgang Wurm: .878) Genau der Punkt, den du gerade ansprichst, es gibt ja im Schiffsmodellbau verschiedene Spezies. Und eine davon ist die sogenannte berühmte Schiffebauer. Also die bauen nur Schiffe, die einfach jeder kennt. Da gibt es eine eigene Spezies, das sind die Victorybauer. Da gibt es den Segelschiffbauer, da gibt es die Bismarck.

Daniel: .707) Mhm. Ja.

Wolfgang Wurm: .79) dann gibt es die Titanic -Bauer, jetzt ohne dir nahe treten zu wollen. Es liegt mir fern, aber es gibt, es gibt, es gibt, glaube ich, Millionen Modelle der Titanic. Und es gibt genauso viele selbsternannte Titanic -Gurus, eben genau die, die ich schon angesprochen habe, die dann kommen und sagen, aber da war das und so und so weiter. Wie man dann Trumpeter diesen Bausatz in die Hand gedrückt hat, habe ich wirklich gesagt, nö.

Daniel: .195) Nein, nein, nein, ich bin da drin. 100 %

Daniel: .843) Es gibt ja auch...

Wolfgang Wurm: .75) Ich baue nicht das dreimillionste Titanic -Modell. Es ist einfach so ausgelutscht für mich quasi. Ich habe dann aber gesehen, die Titanic hat auch zwei schöne Schwestern gehabt und die kennt keiner. Das hat mich eigentlich so fasziniert und interessiert, dass es da auch noch die Britannik gegeben hat und die Olympik gegeben hat, die auch hochinteressante Geschichten haben. Die Olympik zum Beispiel, die ist wie gesagt als

Daniel: .523) Ja gut.

Daniel: .691) Vor allem die Olympik, die hat die größte Geschichte überhaupt.

Wolfgang Wurm: .006) Das war das Vorgängermodell der Titanic. Die unterscheidet sich technisch im Design nur ganz wenig, aber doch, das muss man wissen. Zum Beispiel oben auf dem Oberdeck ist die Olympik noch offen. Da sind sie dann bei den ersten Fahrten darauf gekommen, dass bei hoher See da oben das Wasser reinspritzt. Darum haben sie es bei der Titanic zugemacht. An dem Detail erkennt man den Unterschied am besten. Äh...

Daniel: .291) Die Brücke, die ein bisschen breiter war bei der Titanic.

Wolfgang Wurm: .918) Es sind wirklich nur Kleinigkeiten, aber das muss man halt wissen und das muss man halt auch umsetzen. Und ich habe mir dann gedacht, das interessiert mich. Vor allem, wie du sagst, diese unglaublichen Tarnmuster, diese Camouflage, die sie in wechselnden Designs im Krieg gehabt hat, die war natürlich auch von dem Bemalen her hochinteressant für mich. Und dann das Aller allerwichtigste, die Olympique war derartig verranzt und verrostet und versaut durch ihre permanenten Atlantiküberquerungen mit Truppen, da hat sich keiner die Mühe gemacht, die irgendwie zu pflegen und ich habe Originalbilder gesehen, also meine Roststreifen, die da runterlaufen, das ist noch geschönt, das ist nicht übertrieben, also die war wirklich unglaublich verrostet und das hat mich...

Daniel: .611) vor allem zu Kriegszeiten, glaube ich. Und danach im Krieg wurde sie ja dann wieder wahrscheinlich noch mal komplett neu lackiert, alles wieder als Oceanliner umgebracht. Also du kannst ja... Also es ist super interessant, die Geschichte der Olympik ist wirklich, da kann man so viel machen und wenn das der Grund war, die Olympik zu bauen, finde ich das sehr gut.

Wolfgang Wurm: .094) Ja.

Wolfgang Wurm: .918) Die Olympica zum Beispiel ist der einzige Oceanliner, der ein U -Boot versenkt hat. Die hat tatsächlich ein aufgetauchtes, feindliches U -Boot entdeckt. Die hat es nicht mehr rechtzeitig geschafft zu tauchen und die sind dann einfach mit Vollgas drüber gefahren.

Daniel: .635) Richtig, ja.

Wolfgang Wurm: .006) Und ist tatsächlich nach dem Krieg noch sehr lange erfolgreich als Leiner im Transatlantikdienst gefahren.

Daniel: .555) Es gibt auch das schöne Bild, wo sie dann da gescrappt wurde. Ein Bild, wo nur noch der Rumpf da ist und der schon so ein bisschen nach außen so aufgeht. Da gibt es ein ganz bekanntes Bild, das wäre auch so cool gewesen. Ja, warum ist nicht die Britannik geworden? Einfach weil die Olympik da interessanter war?

Wolfgang Wurm: .686) Ja, die Breténik war ein Lazarettschiff. Die war dann weiß über alles gestrichen mit diesem grünen Band und den roten Kreuzen drauf. Auch interessant, aber die Olympik hat mich einfach von der Kamouflage am meisten gereizt.

Daniel: .411) Na, das versteh ich ja.

Wolfgang Wurm: .35) Und das glaubt man nicht, selbst wenn das jetzt nur diese kleine geschlossene Deck oben war, das war ein unglaublich komplexer Umbau. Also ich habe auch diese ganzen Aufbauten oben fast ausschließlich aus Messing gebaut, weil mir die Wandstärken... nicht besonders zugesagt haben. Da oben die Railings hat Trumpeter ja relativ dick ausgeführt. Diese, das sind, ich glaube 2 ,5 mm starke Bordwände. Das musst du dir mal vorstellen, die wären im Original ja Panzerplatten gewesen. Das heißt, ja genau, wo die Steher oben, die Stützen stehen.

Daniel: .091) Aber du meinst, das ist die A -Deck -Abdeckung? Von den großen Dingern, wo ich eben gesprochen hab. Die sind aber im Pontos Set als PE dabei, ne?

Wolfgang Wurm: .086) Ich habe das alles durch Edztyle ersetzt und das sind schon ziemlich wilde Eingriffe, die du da machst.

Daniel: .947) Aber auch ich habe das den Umbau gesehen und fand ich sehr komplex, weil diese Teile sind ja gleichzeitig auch Stützen für die anderen Decks. Diese Teile sind über eins mit drei Decks quasi glaube ich verbunden. Oben sind sie in den Rumpf reingesteckt, dann liegt das nächste Deck quasi wieder auf der einen Ebene und auf der oberen Ebene liegt dann das A -Deck glaube ich drauf. Da habe ich auch so gedacht, boah, ja viel zu dick im Maßstab wäre das so eine Wand gewesen. Aber...

Wolfgang Wurm: .606) Ja, ja.

Daniel: .283) Wie kriegt man das denn überhaupt noch hin, dass die Decks da drauf packen, weil die kannst du nicht einfach so auf PE legen. Also, ja, also... Ich glaub der Umbau ist schon krass gewesen.

Wolfgang Wurm: .59) sieht man eben nicht mehr an, aber da ist schon ziemlich ziemlich was reingeflossen.

Daniel: .147) Boah, ja, also Schiffe hat halt einfach was. Viel Arbeit, was, was glaube ich auch so ein Punkt ist. Du arbeitest denn ja oder mehr an so einem Ding, wenn du das machst. Das ist halt auch für viele ein Ausstoßkriterium. Das kriege ich nervlich gar nicht hin. Hab ich bei mir auch gedacht, du wirst wahnsinnig daran. Das liegt irgendwann halb fertig gebaut im Nichts und du wirst es nie wieder anpacken.

Wolfgang Wurm: .534) Ja, aber da kann ich jedem Anfänger nur raten, keep it small am Anfang. Es muss nicht immer die Titanic sein, es kann auch mal ein kleiner Kriegsfischkutter sein, den du in überschaubarer Zeit zustande bringst und dann auch ein Erfolgserlebnis hast.

Daniel: .123) Ja, gerade so Kriegsschiffe allgemein sind ja von der Farbgebung. Ja, ich lass die Camo weg. Ich hab rot, ich hab grau. Ja gut, das sind die Hauptfarben von so einem Schiff, ne? Bei der Titanic war dann schon ein bisschen mehr. Jeder Fensterrahmen in diesem braunen... Dann, wie stolz war ich, als ich diese Schornsteine fertig hatte in diesem richtig schönen Wildstar Buff. Hab ich eine schöne Mischung gemacht, die steht immer noch hier. Ach ja. Ähm...

Wolfgang Wurm: .902) Hehehe. Hehehe.

Daniel: .315) Bei uns haben wir auch so Leute übrigens. Es gibt auch die Leute, die nur Tiger I bauen. Ich habe auch keine Ahnung, wer da meint.

Wolfgang Wurm: .294) Ja, ja, ja. Aber...

Biberhunter: .998) Ich weiß nicht, wie du meinst.

Wolfgang Wurm: .966) Aber eine kleine Anekdote, weil wir den Modellfan angesprochen haben. Ich hab öfter mal gesagt, wollt ihr nicht mal auch mal ein Schiff auf die Titelseite stellen, wenn ihr einen Modellfan kennt, ohne ins der Kritik walten zu lassen. Flugzeug, Panzer, Flugzeug, Panzer, Flugzeug, Panzer. Und nicht nur einfach irgendwelche Flugzeuge, sondern Tiger, Spitfire, Panzer IV, Messerschmitt etc. in dieser Abfolge. Und tatsächlich hat mir der Redakteur bestätigt.

Daniel: .163) Flugzeugpanzer, Flugzeugpanzer, Flugzeugpanzer, Flugzeugpanzer...

Daniel: .747) Messerschmitt? Ja, du hast voll recht.

Wolfgang Wurm: .086) die verkaufen signifikant mehr Hefte, wenn da vorne ein Tiger drauf ist oder ein Spitfire drauf ist. Und signifikant weniger Hefte, wenn da vorne mal ein Schiff drauf ist. Also es gibt da schon eine gewisse Prominenz bei manchen Vorbildern, die einfach wirtschaftlich nicht wegzuleugnen ist. Auch bei den Herstellern, ein Tiger verkauft sich immer.

Biberhunter: .958) Mechanik.

Daniel: .899) Aber wäre da nicht so eine bekannte Schiffe wie eine Yamato oder eine Bismarck da vorne drauf, dann hätte ich trotzdem irgendwie... Aber ja, es ist ein Business, es ist Marketing. Wir haben zum Beispiel auch... Ich habe in der Modelfan auch mal eine Anzeige geschaltet für den Podcast. Tatsächlich. Nichts gebracht. Kein Mensch hat das gelesen. Klar, es war so ein kleines Ding in dem Anzeigenteil, aber...

Wolfgang Wurm: .838) im Friedhof hinten.

Daniel: .683) Niemand. Ja, aber anders als dem, auf der Hälfte können wir auch nochmal so privat quatschen.

Daniel: .547) Das muss jetzt nicht beantworten, wenn du das nicht willst, aber ich frag dich trotzdem einfach mal, ja, dann... Verdienst du Geld mit Modellbau? Also wird die Ausgabe in Modellfender als Redakteur, ich hatte Redakteur, aber als, wenn du so was da präsentierst, vergütet und bekommst du Geld dafür, dass das Museum deine Schiffe ausstellt?

Wolfgang Wurm: .974) Frage 1. Ja, du kriegst als Redakteur für einen Artikel schon Geld. Allerdings betrachte ich, dass er jetzt mal als Schmerzensgeld und als Aufwandentschädigung das jetzt nicht weiß, was du für Geld machst. Es gibt irgendeinen Fixsatz pro Seite. Ich weiß ihn aber jetzt nicht. Aber nur damit du einen Anhaltspunkt hast für einen achtseitigen Artikel gibt es irgendwie knapp unter 500 Euro oder so.

Daniel: .891) Ja, hätte ich auch gedacht.

Biberhunter: .598) Ich meine...

Wolfgang Wurm: .758) Es ist jetzt schon so, dass du dir das nächste Modell kaufen kannst, aber jetzt nichts, was die auch nur ansatzweise die Zeit rechtfertigt. Das machst du schon als Überzeugung, dass es Leidenschaft hat. Im Museum sind die Schiffe jetzt alle als Dauerleihgabe dort, das heißt, die gehören nach mir. Also gehören mir. Und wird vermutlich auch so bleiben, weil... Ich habe schon öfter Anfragen bekommen von Sammlern, ob ich die Schiffe verkaufe. Also 5000 Euro legt dir schnell mal wer auf den Tisch. Aber das ist für mich eigentlich unverkäuflich, weil wenn ich einfach nur ansatzweise die Arbeitszeit da reinrechnen würde, dann gehe ich lieber irgendwo putzen hin, ohne jemanden nahe zu treten. Der putzt jetzt. Das ist eine wichtige Aufgabe, aber der Stundensatz, den kannst du nicht mit Geld abwiegen. Das ist ...

Biberhunter: .386) echt? Wow!

Wolfgang Wurm: .774) Da müsste jetzt schon ein Sammler kommen, der wirklich eine fünfstellige Summe aufwärts hinlegt, wo ich sage, da trenne ich mich jetzt davon. Mit viel Schmerz, aber doch. Ich bin nicht unkäuflich. Irgendwo einmal ist die Schmerzgrenze. Aber den gibt es nicht, diesen Sammler.

Daniel: .995) Da kann ich kurz auch ein Beispiel einschmeißen. Ich hatte das ja auch bei meiner Titanic während der Bauphase und die ist nicht so detailliert wie deine, wo ich gesagt habe, 5 bis 10 .000 Euro ist ja erstmal der Grundsatz, dass ich Material und mal einen Stundensatz von keinen 60 Euro, wie du jetzt so bekommen würdest, sondern von irgendwie 10 bis 20 Euro hochrechnen würde. Das kommst du auf 5 bis 10 .000 Euro einfach. Und das ist ja erstmal der Mindestsatz, wo man sagt, Für sowas gebe ich das weg. Ein Jahr Arbeit. 10 .000 Euro. Das hast du in zwei, drei Monaten ja verdient, sage ich mal.

Wolfgang Wurm: .734) Ja, so ist es.

Wolfgang Wurm: .77) Ja, so ist es. Ich meine, wenn das Museum jetzt, weil du es angesprochen hast, wenn das Museum mal kommen würde und sagen, wir würden die Sammlung gerne erwerben, dann wäre das was anderes. Also denen würde ich es verkaufen, weil die Modelle damit in öffentlicher Hand blieben und auch sichtbar blieben, wo ich sie auch besuchen kann, wann immer ich Lust habe. Also denen würde ich es verkaufen. Aber... Dass sie irgendwo bei einem Sammler am Kamin stehen, wo dann kein Mensch mehr sie anschauen kann, das müsste eine unappetitlich hohe Summe sein, dass ich da schwach werde.

Daniel: .139) Ja, verstehe ich, ja. Aber bekommst du Geld für die Modelle, dass die da stehen, bei der Leihgabe? Okay, aber muss ja auch nicht, weil es ist ja trotzdem toll, jeder kann sie angucken und dann stehen sie da und...

Wolfgang Wurm: .374) Nein, nein, nein, nein,

Wolfgang Wurm: .838) Die sind dort gut versichert und ganz ehrlich, ich könnte mir keinen besseren Platz vorstellen als im Museum, weil wenn sie bei mir da jetzt in meinem Büro stehen würden, ist es ja fast schade drum. Die sieht niemand, keiner kann sich daran erfreuen und das ist eigentlich auch eine Ehre für einen Modellbauer, dass die dort sind. Das ist wie wenn du Hobbymaler bist und deine Bilder hängen im Museum auf Moderna Arts.

Biberhunter: .982) Hm.

Daniel: .843) Absolut.

Biberhunter: .934) Ja.

Wolfgang Wurm: .254) Ja, ist so. Es ist schon eine Ehre auch und ich freue mich, wenn es viele Leute zu Gesicht bekommen.

Daniel: .683) Das ist doch...

Daniel: .795) schöner Schlusssatz und Modellbau und Modellenausstellen auch noch mal schön zusammengefasst. Wolfgang, wir bedanken uns wirklich, dass du da warst. Wir haben uns sehr gefreut, dass für mich auch persönlich endlich das Thema Schiffe abgearbeitet zu haben. Wir haben ja glaube ich vor über einem Jahr schon darüber gesprochen, dass wir eine Folge zusammen machen, weil ich dich gerne dabei hätte und jetzt hat es endlich geklappt. Danke, dass du da warst.

Wolfgang Wurm: .718) Danke, es hat mich sehr gefreut. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel gequatscht.

Daniel: .051) Dafür sind wir ja hier.

Biberhunter: .126) Genau. Ist eine Sprechveranstaltung.

Wolfgang Wurm: .126) Also, ciao!

Daniel: .563) Macht's gut, bis dahin!

Biberhunter: .838) Vielen Dank! Ciao, ciao!

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